Ein „Haufen Hundescheiße“: Verhasster 21 Jahre alter Film soll Fortsetzung bekommen – und ich liebe es

Erst mit dem DVD-Start kam der Erfolg für diese Komödie der frühen 2000er. Obwohl die Kritiken zu wünschen übrig ließen, hat der Film für mich echten Kultstatus.

Vor 21 Jahren stellten sich die FBI-Agenten Marcus Copeland (Marlon Wayans) und Kevin Copeland (Shawn Wayans) einem simplen Fall: Die Schwestern Brittany (Maitland Ward) und Tiffany (Anne Dudek) Wilson beschützen. In klassischer Buddy-Cop-Manier ist klar: Wenn sie versagen, droht die Kündigung. Als die Schwestern beschließen, sich in einem Hotelzimmer zu verbarrikadieren, schlüpfen die Agenten in die Rolle der reichen Wilson-Schwestern – was kann da schon schiefgehen?

Von den Kritiker*innen wurde „White Chicks“ in Grund und Boden gestampft. Auf Rotten Tomatoes gab es grauenhafte 15 % Zustimmung von Kritiker*innenseite und gerade einmal 55 % von den Zuschauenden. Doch wie Collider berichtet, konnte die Komödie mit dem Start der DVD-Verkäufe an enormer Popularität gewinnen und entwickelte sich zum Comedy-Klassiker.

In einem Interview mit „Good Morning America“ erzählte Marlon Wayans, dass er immer wieder auf eine Fortsetzung angesprochen wird und lieferte jetzt eine eindeutige Antwort:

„Hey, wisst ihr, ich denke, es ist an der Zeit. Lasst uns ‚Scary Movie 6‘ fertigstellen und dann bringen wir ‚White Chicks 2‘ raus.“

Der Schauspieler bestätigt hier nebenbei gleich zwei Fortsetzungen mit Kultstatus. Der fünfte und (aktuell) letzte „Scary Movie“-Teil startete 2013 und seither wurde es ruhig um die Horrorkomödie. Wie Wayans bereits bestätigte, ist die Nachfrage nach einer „White Chicks“-Fortsetzung durchaus vorhanden, auch wenn ein Blick in die Kritiken das zunächst nicht erahnen lässt:

Justin Brown von Medium Popcorn schrieb:

„Das ist ein planetarer Haufen Hundescheiße. Das hätte niemals gemacht werden dürfen. Die Wayans-Brüder haben die enttäuschendste Komödie in jüngster Vergangenheit geschaffen.“

Tony Toscano von Talkin Pictures (U.S.) schrieb:

„…das größte Problem des Films ist, dass er sich zu stark auf seine eindimensionalen Charaktere stützt und nie über die Ein-Witz-Prämisse hinauskommt.“

Anthony Del Valle von Las Vegas Mercury:

„Dumm, derb, unbeholfen, unlogisch und leider sehr lustig.“

Das Empire Magazine schrieb:

„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihr wisst, worauf ihr euch einlasst. Wenn ihr bereit seid, euer Geld dafür auszugeben, werdet ihr es ausreichend unterhaltsam finden.“

„White Chicks“ spaltete das Publikum, obwohl viele dieser Kritiken fast 20 Jahre alt sind. Für mich zählt der Buddy-Cop-Film hingegen zu einem der besten seiner Art. Wenn ihr noch Inspiration für weitere Komödien sucht, lohnt ein Blick in dieses Video:

„White Chicks“: Eine geniale Komödie, seiner Zeit voraus

Ich persönlich freue mich auf die Fortsetzung, denn „White Chicks“ ist nicht nur eine Komödie, sondern setzte sich auch mit Themen wie weißen Privilegien und weißem Feminismus auseinander – ohne sich dabei zu ernst zu nehmen.

„White Chicks“ zeigt unter anderem, wie weiße Personen sich verhalten, wenn ihre Schwarzen Mitmenschen nicht in der Nähe sind. Die Wayans-Brüder verschaffen sich Zugang zu Räumen, die sich ihnen sonst entziehen würden und bekommen Einblick in die Probleme der Wohlhabenden. Doch damit nicht genug: Die Agenten werden in ihrer Verkleidung auch ungewollt angeflirtet und sind mit Sexismus konfrontiert.

Ich hoffe besonders, dass Terry Crews als Latrell Spencer zurückkehrt. Latrell ist zutiefst problematisch und wünscht sich nichts sehnlicher als die Anerkennung seiner weißen Mitmenschen, insbesondere einer weißen Frau. Besonders wichtig ist eine erneute Performance von „A Thousand Miles“ von Vanessa Carlton, denn diese Szene allein hat bis heute Kultstatus.

Dem Film gelang damit ein Balanceakt, der für die frühen 2000er durchaus bemerkenswert ist. Viel wichtiger bleibt jedoch für mich: Kann eine Fortsetzung „White Chicks“-Fans auch noch heute begeistern?