Barbara Meier: "Ich will alles perfekt machen – aber wenn man fällt, dann fällt man"

Nach 15 Jahren kehrt Barbara Meier zur Paris Fashion Week zurück und feiert auf dem Haute-Couture-Laufsteg ihr Comeback. Im Interview mit GALA erzählt sie nach der Show, wie es ihr dabei ergangen ist. 

Im Mode-Business ist Barbara Meier, 38, eigentlich schon ein alter Hase. Und dennoch ist diese Haute-Couture-Woche in Paris eine ganz besondere für die Deutsche. 15 Jahre nach ihrem letzten Catwalk-Auftritt bei dem Event in der französischen Hauptstadt läuft die zweite Gewinnerin von Germany's Next Topmodel wieder auf einem Haute-Couture-Catwalk. Gleich bei zwei Schauen – Inclover und Lenia Erziak – präsentiert die zweifache Mutter die neuste extravagante Mode. Wie es sich anfühlt, zurück auf dem Laufsteg zu sein? Das hat sie GALA im Interview verraten. 

Barbara Meier im Interview mit GALA über ihr Comeback und verlorene Schuhe auf dem Laufsteg

GALA: Barbara, Sie sind schon lange im Business, hatten aber eine lange Pause. Wie haben Sie sich in der Zeit verändert?

Barbara Meier: Ich bin gelassener! Das liegt auch daran, dass ich an einem anderen Punkt bin in meinem Leben, ich hab Familie und bin angekommen. Das letzte Mal in Paris als Model ist 15 Jahre her. Da war ich Anfang 20 und auch wenn man denkt, man weiß alles, man weiß gar nichts. Man hat noch so viele Unsicherheiten. Obwohl, die hat man als Model immer!

Das heißt, Sie waren gar nicht aufgeregt? 

Ich will schon alles perfekt machen, die Designerinnen von Inclover und Lena Erziak haben sich ja sehr aktiv für mich entschieden. Ich will nicht der Grund sein, warum die Show nicht gut wird. Ich habe da eine Verantwortung für andere. Eine gewisse Anspannung gibt es also, aber das hält sich dann auch im Rahmen. Und wenn es nur um mich als Person geht, bin ich sehr tolerant, was Fehler betrifft. Wenn man fällt, dann fällt man und die Show bekommt vielleicht noch ein paar mehr Klicks. 

Ist das was, was Sie auch Ihren Kindern prägen – Fehler sind ok?

Tatsächlich ja. Ich möchte meinen Töchtern erzählen, wenn ich Fehler mache. Es ist okay, wenn einem Mal was Peinliches passiert. Ich habe meiner Tochter Marie-Theres erzählt, dass ich auf dem Laufsteg meine Schuhe verloren habe. Es ist okay, wenn man Fehler macht. Man lacht dann einfach mit. Ich will, dass meine Kinder wissen: Das ist auch schon der Mama passiert. Mir ist wichtig, dass meine Tochter das schon jetzt versteht.

Wenn man Schuhe verliert, verliert man sie ... Die erste Comeback-Show ist jetzt vorbei und Sie haben nichts verloren. Wie fühlen Sie sich? 

Ich fühle mich wirklich gut. Ich finde es total schön, hier in Paris für zwei Frauen zu laufen und war auch sehr geehrt, dass man mich aktiv angefragt hat. Die Kleider waren ein Traum, du merkst einfach Frauen wissen genau, wie der weibliche Körper betont werden muss.

Paris Fashion Week: Die schönsten Bilder der Haute-Couture-Schauen

Haben Sie Ihr Fashion-Gen übertragen?

Mit Mode kann man sein ganzes Auftreten verändern. Das merke ich bei mir sehr. Aber auch meine Kinder spüren das schon. Die wissen schon ganz genau, was sie wollen und fangen an Kleidung für sich zu nutzen – ganz unterbewusst. Manchmal sagen sie dann "Nein, heute will ich die Jeans nicht anziehen“. 

Und das unterstützen Sie?

Wenn jetzt Winter ist und sie wollen ein kurzes Kleid anziehen, dann sag ich nein (lacht). Das muss schon passen. Oder wenn sie eine schöne Hose anziehen wollen und dann gehen wir raus und sie springen im Schlamm. Da geht’s nicht um den Preis, sondern ich weiß, sie wären traurig, wenn die Hose kaputt geht. Aber ansonsten dürfen sie anziehen, was sie wollen. 

Kann man schon einen Stil bei Ihren Töchtern erkennen? 

Ich habe mit Marie-Theres, die ist jetzt viereinhalb, über persönlichen Stil gesprochen und ihr erklärt, was das ist. Eine Freundin mag nur Kleider, die andere nur Hoodies anziehen. Das macht den eigenen Stil und die Persönlichkeit aus. Mein Motto: Du musst nicht sein wie alle anderen. Aber wenn es Bereiche gibt, wo du sein willst, wie alle anderen, dann ist das auch okay.

Und das sind dann auch mal Kleider?

Das sind gerne auch Kleider, ja.