Emilia Schüle: Eindeutige Antwort auf Frage nach Verlobung

Wie auch im realen Leben überzeugt Emilia Schüle mit ihrer einnehmenden Art und verzaubernden Ausstrahlung im neuen Kinofilm "Die Ironie des Lebens". Mit GALA hat die Schauspielerin über das Leben, die Liebe und zweite Chancen gesprochen.

Sep 5, 2024 - 10:30
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Emilia Schüle: Eindeutige Antwort auf Frage nach Verlobung

Wie auch im realen Leben überzeugt Emilia Schüle mit ihrer einnehmenden Art und verzaubernden Ausstrahlung im neuen Kinofilm "Die Ironie des Lebens". Mit GALA hat die Schauspielerin über das Leben, die Liebe und zweite Chancen gesprochen.

In ihrem neuen Film "Die Ironie des Lebens" (ab 5. September 2024 im Kino) verkörpert Emilia Schüle, 31, die lebensbejahende Nachwuchs-Comedienne Melli, deren Eltern, gespielt von Uwe Ochsenknecht, 67, und Corinna Harfouch, 65, 25 Jahre nach ihrer Trennung durch einen schweren Schicksalsschlag wieder zueinander finden. Dafür, dass sich Emilia selbst als "nicht lustig" bezeichnet, lacht sie im Gespräch mit GALA ganz schön viel.

Und auch sonst zeigt sich die preisgekrönte Schauspielerin, die bereits seit ihrer Kindheit vor der Kamera steht, ähnlich wie ihr Filmcharakter ehrlich und aufgeschlossen. Dabei verrät sie beispielsweise, wie es ihr gelingt, im Hier und Jetzt zu leben und woran sie eventuell noch arbeiten müsste.

Emilia Schüle wagt sich auf neues Terrain

Was hat dich an der Geschichte von "Die Ironie des Lebens" gereizt?
Emilia Schüle: Einiges. Einmal diese Comedy-Welt, vor der ich riesengroßen Respekt habe. Ich bin nämlich eigentlich überhaupt nicht lustig, habe ich das Gefühl. (lacht) Deswegen war es eine riesige Herausforderung. Und ich fand die Geschichte wahnsinnig rührend. So eine Familie, die wieder zusammenfindet, je mehr Leben aus der Mutter und dem bindenden Glied weicht – das ist einfach sehr tragisch und sehr schön gleichzeitig.

Wie viel Emilia steckt denn in Melli?
Ich finde, Melli hat wie so eine Superkraft. Ich wünschte, ich wäre so urteilsfrei wie sie. Sie hat die Fähigkeit, das Gute im Menschen zu finden und ihn urteilsfrei anzunehmen und vor allem zu vergeben und zu akzeptieren. Sie lebt wirklich im Moment. Ich kenne kaum einen Menschen, der diese Fähigkeiten an den Tag legt, ehrlich gesagt. Und ich glaube, wir können alle ganz, ganz, ganz viel lernen von Melli. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, Melli ist wie Emilia. I’ve got work to do! (lacht)

Es geht in dem Film auch darum, das Leben zu feiern, im Hier und Jetzt zu leben. Wie gut gelingt dir das im Alltag?
Einerseits total gut, andererseits gar nicht. Weil mein Leben so unstrukturiert ist, dass das ganz viel Planung erfordert und ich immer am Organisieren bin. Gleichzeitig lebt man im Kopf in Geschichten, um eine Figur vorzubereiten für den nächsten Tag oder die nächsten Monate. Andererseits merke ich auch, dass ich durchaus in der Lage bin, einfach nur von Tag zu Tag zu leben. Manchmal passiert so viel bei mir in einer Woche wie sonst in vier Wochen. Und da hilft es nicht, mir Sorgen über den Rest der Woche zu machen. Dann lebe ich einfach Tag für Tag. Das ist für mich dann ein Überlebensmechanismus.

"Liebe ist nicht etwas, was man abstellt"

Deine "Filmeltern" finden nach 25 Jahren wieder zusammen. Glaubst du an die zweite Chance für die Liebe?
Ja, ich glaube vor allem auch daran, dass Liebe nicht etwas ist, was man abstellt … gerade in so einem familiären Kontext. Also, ich sage mal so, Hass und Liebe sind koexistent. Ich glaube halt, dass man Liebe nicht abstellen kann, deswegen glaube ich da schon dran.

Meinst du, es gibt die eine Liebe des Lebens?
Naja, das muss man wahrscheinlich jemanden fragen, der ein bisschen älter ist und mehr Erfahrung hat, aber ich glaube schon, dass es mehrere große Lieben im Leben geben kann. Aber ich glaube, dass die größte Liebe immer die erste Liebe bleiben wird, weil es halt das allererste Mal war.

Obwohl du sehr offen bist, gelingt es dir, dein Privatleben weitestgehend aus der Öffentlichkeit zu halten. Ist dir das wichtig?
Ja, schon. Nicht dogmatisch, weil ich gleichzeitig Social Media habe. Da kriegt man ja durchaus mit, was ich so mache. Aber ich bin da natürlich auch in Kontrolle und habe versucht, meinen Umgang damit zu finden.

Trotzdem wird in den Medien immer wieder über Privates geschrieben. Macht das noch was mit dir?
Ganz kaltlassen tut mich das nicht. Aber ich wurde – toi, toi, toi – bisher verschont davon, irgendwelche Dinge zu lesen, die komplett falsch waren oder diffamierend.

Es wird auch immer wieder über dein Liebesleben spekuliert, jüngst über ein Liebescomeback und sogar eine Verlobung. Wie gehst du damit um?
Das stimmt, das habe ich auf jeden Fall privat gehalten die letzten zehn Jahre und finde es auch total gut so, weil ich meine eigene Frau bin und gerne über meine Arbeit und über meine Kunst reden möchte und nicht mit Männern assoziiert werden will. Das ist mir total wichtig, dass man da für sich steht.

Emilia Schüle und Jannis Niewöhner lernten sich 2008 bei Dreharbeiten zu "Gangs" kennen und lieben. Seitdem standen sie für zahlreiche Produktionen gemeinsam vor der Kamera. 2015 ging die Beziehung in die Brüche, aber man blieb befreundet. Mittlerweile zeigen sich die Schauspieler immer wieder auch gemeinsam auf dem Red Carpet wie zuletzt hier im Februar auf der Berlinale.
Emilia Schüle und Jannis Niewöhner lernten sich 2008 bei Dreharbeiten zu "Gangs" kennen und lieben. Seitdem standen sie für zahlreiche Produktionen gemeinsam vor der Kamera. 2015 ging die Beziehung in die Brüche, aber man blieb befreundet. Mittlerweile zeigen sich die Schauspieler immer wieder auch gemeinsam auf dem Red Carpet wie zuletzt hier im Februar auf der Berlinale.
© Agentur Baganz

Der Schauspielerin liegt die karitative Arbeit am Herzen

Du hast sehr jung mit der Schauspielerei angefangen. Würdest du das so wieder tun oder bereust du es manchmal?
Ich würde alles genau so wieder machen – mit allen Learnings und Herausforderungen und schönen und negativen Seiten, weil mich das ja zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Ich bin aber auch sehr dankbar dafür, was für ein Leben ich leben durfte und was für Möglichkeiten man bekommt.

Dir gelingt der Spagat zwischen der Schauspielerei und deinen anderen Leidenschaften, dem Fotografieren und der wohltätigen Arbeit. Wie kriegst du das alles unter einen Hut?
Ich habe keine Ahnung. (lacht) Also, ich bin schon sehr beschäftigt und sehr strukturiert, aber ich brenne einfach dafür und mir reicht es nicht, nur diese eine Sache zu machen. Ich bin hungrig darauf, mich kreativ weiterzuentwickeln. Gleichzeitig finde ich es auch wahnsinnig schön, mich einzusetzen. Man ist ja auch ein Sprachrohr. Und dass wir Filme wie "LenaLove", den ich vor mehr als zehn Jahren gemacht habe, wo es um Cyber-Mobbing geht, heutzutage in Berlin immer noch zeigen und dann Präventionsgespräche führen können mit den Schüler:innen und Lehrer:innen, das gibt mir was zurück.

Wo siehst du dich in zehn Jahren – privat und beruflich?
Ich hoffe, dass ich Mutter von zwei Kindern und erfüllt bin. Und beruflich, dass ich als Fotografin, als Spielerin und vielleicht auch als Produzentin tätig bin und weiter fleißig Geschichten erzählen und entwickeln werde und damit glücklich bin.

Was meinst du, wo würde Melli in zehn Jahren sein?
Gute Frage. Ich glaube, Melli ist in zehn Jahren keine Comedienne mehr. Die hat dann ein Yoga-Retreat auf Bali auf die Beine gestellt und lebt in so einer ganz alternativen, holistischen Community. (lacht)

Könntest du dir das auch für dich vorstellen?
Also, ich finde den Gedanken schon schön. Aber ich hätte das gerne so bei Berlin, aber ohne Winter, dann würde ich da sofort hinziehen. (lacht)