Kelly Bishop: Kelly Bishop packt über Co-Stars Patrick Swayze und Jennifer Grey aus
Kelly Bishop ist aus dem Showbusiness kaum wegzudenken. Spätestens seit ihrer Rolle als Babys Mutter in "Dirty Dancing" ist die Schauspielerin international bekannt. Im Interview mit GALA gewährt sie einen intimen Blick hinter die Kulissen und verrät pikante Details über den berühmten Cast des Kultfilms.

Kelly Bishop ist aus dem Showbusiness kaum wegzudenken. Spätestens seit ihrer Rolle als Babys Mutter in "Dirty Dancing" ist die Schauspielerin international bekannt. Im Interview mit GALA gewährt sie einen intimen Blick hinter die Kulissen und verrät pikante Details über den berühmten Cast des Kultfilms.
Mit 81 Jahren kann Kelly Bishop auf eine stolze Karriere zurückblicken. Nach ihrem Durchbruch als erste Sheila Bryant im Broadway-Musical "A Chorus Line" feierte sie unter anderem mit dem Tanzfilm "Dirty Dancing" und später als Emily Gilmore in der beliebten US-Serie "Gilmore Girls" große Erfolge. In ihrer Biografie "Das dritte Gilmore Girl" hat sie die Höhen und Tiefen ihrer Karriere zu Papier gebracht. Mit GALA plaudert sie zudem über die Aktualität von "Dirty Dancing", das Altern in Hollywood sowie ihre größten Fehler.
"Dirty Dancing"-Star Kelly Bishop über Spannungen zwischen Swayze und Grey
Für wen haben Sie das Buch geschrieben?
Kelly Bishop: Es ist für Leute, die sich irgendwie für mich interessieren, für das Showbusiness, für das Fernsehen, auf jeden Fall für die "Gilmore Girls". Es ist für jeden, der es lesen will. Ich wollte, dass es sehr zugänglich ist. Und das ist es, was ich von Leuten höre: 'Ich fühle mich, als säße ich mit dir in einem Raum.' Das ist genau das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin also sehr zufrieden mit der Reaktion.
Lassen Sie uns einen zeitlichen Sprung zurück zu "Dirty Dancing" machen. Jennifer Grey, die die Rolle von Baby spielt, hat in der Vergangenheit offen über ihr schwieriges Verhältnis zu Patrick Swayze, der den Johnny verkörpert, gesprochen. Haben Sie etwas von den Spannungen am Set gespürt?
Nein, das habe ich wirklich nicht. Aber sowohl Patrick als auch Jennifer hingen nicht mit dem Rest von uns herum. Wenn wir zum Beispiel alle zusammen in dem Hotel zu Abend aßen, in dem wir alle wohnten, waren da 30 Leute an einem langen Tisch. Jennifer und Patrick waren nie da. Ich wusste ehrlich gesagt nichts über ihre Beziehung, bis ich später erfuhr, dass sie schon einmal zusammengearbeitet hatten und da ein gewisses Unbehagen war. Aber ich habe überhaupt keine Spannungen zwischen den beiden wahrgenommen. Es hat so viel Spaß gemacht, zu filmen.
© Artisan Entertainment/Courtesy Everett Collection
Hatten Sie damals schon irgendeine Vorstellung davon, dass der Film so ikonisch werden würde?
Nein, überhaupt nicht.
Ich wusste nicht einmal, ob es überhaupt ein guter Film ist. Und das war er auch nicht, bis die Musik dazukam. Ich war nicht im Geringsten überrascht, dass er keine guten Kritiken bekam.
Heute schaue ich ihn mir an und denke, es ist ein verdammt guter Film. Es geht in einer Szene um das Thema Abtreibung. Das ist so aktuell und wichtig, nachdem wir unsere Rechte in diesem Land verloren haben [Bishop lebt in den USA, wo Abtreibungen in mindestens 17 Bundesstaaten stark eingeschränkt oder verboten sind, Anm. d. Red.]. Es stellte sich also heraus, dass es offensichtlich für alle ein viel wichtigerer Film war, als ich es mir vorgestellt hatte.
Und das generationsübergreifend …
Es hört irgendwie nicht auf. Ich habe fast das Gefühl, dass das auch mit den "Gilmore Girls" passieren wird. Es geht einfach immer weiter und weiter. Ich glaube nicht, dass ich viel mit dem Erfolg von "Dirty Dancing" zu tun hatte. Aber natürlich ist es immer schön, Teil von etwas zu sein, das jeder liebt. Es macht mich stolz.
"Ich will nichts mit Schönheitseingriffen zu tun haben"
Wenn Sie heute zurückblicken, würden Sie sagen, dass Sie alles erreicht haben, was Sie sich jemals erhofft haben?
In gewisser Weise mehr. Ich meine, ich habe den Wunsch, bis zu meinem Tod weiterzuarbeiten. Und natürlich gibt es nicht so viel Arbeit für alte Schauspieler, vor allem Frauen. Aber irgendwie habe ich es geschafft, zu arbeiten.
© mvg Verlag
Sie haben gerade erwähnt, dass vor allem ältere Frauen in Hollywood für gute Rollen kämpfen müssen. Wie bleibt man relevant? Und wie denken Sie über Schönheitseingriffe?
Ich habe beschlossen, dass ich nichts damit zu tun haben will. Es hängt alles von den Machern ab, ob sie die Rolle einsetzen wollen, und normalerweise ist Platz für eine Großmutter oder eine ältere Person. Aber in diesem Land – ich denke, mehr als in Europa – ist die Sache mit der Jugend schrecklich wichtig, besonders bei Frauen. Und damit auch Botox und Filler und all das. Also, ich werde mich altern lassen. Ich tue mein Bestes, indem ich mich um mich kümmere, aber ich werde es so geschehen lassen, wie es geschieht. Ich werde bald 81 Jahre alt [Bishop feierte am 28. Februar 2025 ihren Geburtstag, Anm. d. Red.], ich sollte nicht so aussehen, als wäre ich 50.
Kelly Bishop über die vielleicht persönlichsten Fehler ihres Lebens
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Was das Business angeht, denke ich, dass ich die Schritte unternommen habe, die ich brauchte und sollte. Es hing auch von meinem Talent ab, weil ich keine Sängerin bin. Ich habe diese Gabe nicht. Auf diese Weise habe ich immer wieder verschiedene Wege erforscht. Als "A Chorus Line" die Tür für mich öffnete, wollte ich einfach alles erkunden, sowohl in der Komödie als auch im Drama, und ich wollte bei der Schauspielerei bleiben. Ich wollte nicht, dass mich irgendjemand als Musical-Darstellerin sieht.
Was ich ändern würde, sind einige meiner persönlichen Entscheidungen. So wie ich mich für meinen ersten Ehemann [der spielsüchtig war, Anm. d. Red.] entschieden habe. Das war dumm. Und sehr teuer. Ich musste von vorne anfangen, als ich 30 war, weil ich kein Geld hatte. Aber dann, in meinem Neuanfangsprozess, begannen wir mit der Arbeit am Workshop der Show, die zu "A Chorus Line" wurde. Sogar das kam zu mir zur richtigen Zeit. Das passiert mir immer und immer wieder. Im Grunde bin ich also sehr dankbar.