Königin Silvia: Königin Silvias engste Freundin wird der Erbschleicherei beschuldigt

Kirstine von Blixen-Finecke, eine enge Vertraute und Freundin von Königin Silvia, sieht sich seit Monaten schweren Vorwürfen ausgesetzt. Von Blixen-Finecke und ihr Ehemann werden der Erbschleicherei beschuldigt – und äußern sich nun zum ersten Mal selbst.

Dez 2, 2024 - 21:31
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Königin Silvia: Königin Silvias engste Freundin wird der Erbschleicherei beschuldigt

Kirstine von Blixen-Finecke, eine enge Vertraute und Freundin von Königin Silvia, sieht sich seit Monaten schweren Vorwürfen ausgesetzt. Von Blixen-Finecke und ihr Ehemann werden der Erbschleicherei beschuldigt – und äußern sich nun zum ersten Mal selbst.

Graf Hans-Gabriel Trolle-Wachtmeister verstarb am 9. November 2023 im Alter von 100 Jahren. Zu den Gästen bei seiner Beerdigung gehörten auch Königin Silvia, 80, und König Carl Gustaf, 78. Die Ehefrau des Verstorbenen, Alice Trolle-Wachtmeister, †91, war seit den 1970er-Jahren eine enge Vertraute von Königin Silvia. 

Nach Trolle-Wachtmeisters Tod berichtete "Expressen", dass sie es gewesen sei, die die damals noch unerfahrene und junge Silvia in die Manieren des höfischen Lebens eingeführt habe und für sie eine Art "Ziehmutter" gewesen sei. Die Verstorbene war Hofdame der Königin, später die Chefin ihres Hofstaates und bis 2015 die Oberhofmeisterin. Nach Alice Trolle-Wachtmeister übernahm Kirstine von Blixen-Finecke diese Position, ihres Zeichens ebenfalls Hofdame und enge Freundin von Königin Silvia.

Königin Silvias Freundin Kirstine von Blixen-Finecke wird Erbschleicherei vorgeworfen

Das zu Lebzeiten sehr wohlhabende Ehepaar Trolle-Wachtmeister hatte keine Kinder. Nachdem der Graf Ende 2023 verstarb, entbrannte ein Erbstreit um sein Gut Trolle Ljungby, das in der südschwedischen Grafschaft Skåne liegt. Hier kommen Kirstine und ihr Ehemann Hans von Blixen-Finecke ins Spiel: Dem Paar wird vorgeworfen, Hans-Gabriel Trolle-Wachtmeister in den letzten Jahren seines Lebens "manipuliert" zu haben, damit er sie als Begünstigte in sein Testament aufnimmt. "Expressen" berichtet, dass das Ehepaar von Blixen-Finecke seit dem Sommer 2024 der Erbschleicherei angeklagt sei. Nun, Ende November, äußerte es sich zum ersten Mal öffentlich zu den Vorwürfen. 

Es ist Carl-Fredrik Wachtmeister, der Großneffe von Hans-Gabriel, der von klein auf als Nachfolger des Verstorbenen erzogen wurde, erklärt die Zeitung. Offenbar war die Überraschung groß, als nach dem Tod des Grafen nicht Carl-Fredrik als Erbe benannt wurde, sondern das Ehepaar von Blixen-Finecke. 

Hans von Blixen-Finecke und Kirstine von Blixen-Finecke im Juni 2024.
Im Juni 2024 feierte Silvia ihren 80. Geburtstag mit einem Abendessen. Hans und Kirstine von Blixen-Finecke (erster und zweite von links) mischten sich unter die Gäste.

Die lassen über ihre Anwaltskanzlei am 25. November ausrichten, dass sie die Vorwürfe als "eine Reihe von unbegründeten und beleidigenden Behauptungen" betrachten. Kirstine und Hans sind der festen Überzeugung, dass der verstorbene Wachtmeister "klar und bei Verstand" war, als er sie in sein Testament aufnahm. Darüber hinaus steht das Paar "im Einklang mit seinem 'sorgfältig überlegten letzten Willen'", schreibt "Expressen" weiter. 

Angeblich verschwundene Dokumente werfen Fragen auf

Hans und Kirstin von Blixen-Finecke haben nach dem Tod des Grafen nicht nur dessen Anwesen, sondern auch die Firma "Trolle Ljungby AB" geerbt. Das Unternehmen betreibt das Gut Trolle Ljungby, das insgesamt drei Milliarden Schwedische Kronen wert sein soll (umgerechnet rund 260.000 Euro) und jährlich staatliche finanzielle Unterstützung erhält. 

Gegenüber dem Bezirksgericht weigern sich sowohl das Ehepaar als auch die Firma, entsprechende Dokumente vorzulegen, die von Blixen-Fineckes Anspruch auf das Erbe belegen können. Die Anwaltskanzlei des Paares habe behauptet, "dass die angeforderten Dokumente nicht auffindbar sind, während andere Informationen unter die Geheimhaltungspflicht fallen", heißt es bei "Expressen" dazu. 

Alice Trolle Wachtmeister und Graf Hans-Gabriel Trolle Wachtmeister im Januar 2014.
Alice Trolle Wachtmeister (†) und Graf Hans-Gabriel Trolle Wachtmeister (†) im Januar 2014 in ihrem Haus Trolle Ljungby.

Carl-Fredrik Wachtmeister sehe darin eine Vermeidungsstrategie. Er ist überzeugt: "Das macht man nur, wenn man etwas zu verbergen hat." Darüber hinaus glaubt er fest daran, dass der verstorbene Graf von Kirstin und Hans "verwirrt und getäuscht wurde". 

Kirstin von Blixen-Finecke pocht auf "belastetes Verhältnis" zwischen Hans-Gabriel und Carl-Fredrik

Königin Silvias Freundin und ihr Ehemann legen immerhin eine Erklärung vor, warum Hans-Gabriel seinen Großneffen aus seinem Testament strich: Das Ehepaar sei überzeugt, dass Carl-Fredrik Wachtmeister nicht geeignet sei, den Nachlass zu übernehmen. Deshalb habe der Graf sein Testament zugunsten der von Blixen-Fineckes geändert. 

König Carl Gustaf und Königin Silvia bei der Beerdigung von Graf Hans-Gabriel Trolle Wachtmeister.
Im November 2023 mussten sich Carl Gustaf und Silvia für immer von Graf Hans-Gabriel Trolle Wachtmeister verabschieden.

Ein weiterer, ausschlaggebender Punkt soll die Beziehung zwischen dem Verstorbenem und seinem Großneffen gewesen sein: Kirstin von Blixen-Finecke gibt an, dass die beiden Männer ein "sehr belastetes Verhältnis" hatten. Das habe dazu geführt, dass Hans-Gabriel wollte, dass Carl-Fredrik und sein Vater – Hans-Gabriels Neffe – "so wenig wie möglich von ihm erben".

Aus bisher veröffentlichten Testamenten des Verstorbenen geht hervor, dass Hans-Gabriel Trolle-Wachtmeister bis zum seinem 97. Lebensjahr seinen Großneffen als Erben eingesetzt hatte. Erst danach – also in den letzten drei Jahren seines Lebens – entschied er sich dazu, seine Erb:innen zu ändern. Der Streit um Trolle-Wachtmeisters Nachlass wird vor Gericht entschieden, schreibt "Expressen" abschließend. Ein Termin für den Prozessauftakt wurde noch nicht definiert.

Verwendete Quellen: expressen.se, kristianstadsbladet.se, trolleljungby.com