Marlene Lufen: "Hatte das Gefühl, irgendwas ganz Schlimmes passiert"
Sie ist eine Strahlefrau, immer optimistisch, sprühend vor Lebensfreude. Doch SAT.1-"Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Marlene Lufen hat auch dunkle Stunden erlebt – und suchte sich psychotherapeutische Hilfe.
Sie ist eine Strahlefrau, immer optimistisch, sprühend vor Lebensfreude. Doch SAT.1-"Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Marlene Lufen hat auch dunkle Stunden erlebt – und suchte sich psychotherapeutische Hilfe.
Beim SAT.1-"Frühstücksfernsehen" oder vor den Kameras von "Promi Big Brother" lässt sie keine Misstöne zu. Marlene Lufen, 53, ist ein Sonnenschein, trägt meist ein Lächeln im Gesicht, wirkt selbstbewusst und ausgeglichen. Doch es gab auch Schatten in ihrem Leben, die Herz und Seele belasteten. In ihrem Podcast "M wie Marlene – Wie gelingt das Leben?" spricht die Moderatorin jetzt offen darüber, wie stark die psychische Belastung zuweilen war. "Wenn Sorgen das Leben bestimmen" ist das Thema der Ausgabe vom 9. September, in der die zweifache Mutter mit Dr. Dr. Daniel Wagner spricht. Der psychologische Psychotherapeut hat ihr vor einigen Jahren geholfen, als sie nicht mehr weiter wusste.
Marlene Lufen erlebte Panikattacke
"In meinem Leben gab es immer mal Phasen, wo ich an etwas richtig zu knabbern hatte und auch wirklich Sorgen hatte, auch existenzielle", erzählt Marlene Lufen gleich zu Beginn. Und dann drohte sie eines Tages alles zu überwältigen – mitten in der Nacht. "Ich bin so um eins wach geworden und habe, ich nehme an, eine aufkommende Panikattacke gefühlt. Ich hatte vorher noch nie eine und hatte danach auch keine mehr, aber in dem Moment dachte ich: 'Was passiert jetzt gerade mit meinem Körper?'" Ein Angst einflößender Moment, der ihr buchstäblich fast die Kehle zuschnürte. "Ich hatte richtig das Gefühl, irgendwas ganz Schlimmes passiert. Und dann habe ich versucht zu atmen, zu atmen, zu atmen."
Marlene übersteht die traumatische Situation – irgendwie. Und geht sogar am nächsten Tag wieder zur Arbeit. Allerdings hat sie das Alarmzeichen nachhaltig beeindruckt. Für sie ist klar: "Jetzt ist ein Punkt erreicht: Ich muss, glaube ich, was machen, damit ich nicht krank werde."
Erste Therapie vor zwanzig Jahren
Die Hemmschwelle war zu jenem Zeitpunkt zum Glück nicht groß. Die 53-Jährige hatte schon vor zwanzig Jahren einmal einen Punkt erreicht, an dem sie sich professionelle Hilfe holte. "Ich hatte mein erstes Angebot, eine Unterhaltungsshow zu machen. Das war für mich damals ganz toll, das war eine Sendung für den WDR. Und ich habe damals eine innere Überzeugung gehabt: Die finden mich jetzt alle toll und dann mache ich die Show und dann denken sie, na, so gut ist sie doch nicht."
Marlene sprang über ihren Schatten und begab sich in Therapie bei einer Psychologin. "Die hat zwei Stunden ganz absurde Sachen mit mir gemacht. Sie hat ein paar Sachen besprochen aus meinem Privatleben. Und dann hat sie in mir verankert, mit welchem Gefühl ich da raus gehe." Nach dem Gespräch war die Fernsehfrau zunächst skeptisch: "Ich kann mich daran erinnern, dass ich damals aus der Praxis heraus ging und dachte: 'Ja, das war jetzt irgendwie ganz interessant, aber, naja, was hat die jetzt gemacht?'"
Doch wenig später kam die Erkenntnis. "Ich weiß noch, dass ich gedacht habe: 'Ich gehe einfach raus ins Studio und mache das so, wie ich das einfach so mache.' Und das war das Gefühl, was ich mitnehmen konnte." Der Knoten war geplatzt. Sie habe die neue Herausforderung im Rückblick gut gemeistert. "Und das hat mir gezeigt, wie viel Zauber in psychologischer Unterstützung liegt."
Verwendete Quelle: Podcast "M wie Marlene – Wie gelingt das Leben?"