Neuropsychologie: Die 5 Gehirn-Typen und wie sie unser Glücksempfinden beeinflussen

Verschiedene Faktoren bestimmen, wie happy wir sind. Einer davon ist unser Hirn – es gibt fünf verschiedene Gehirn-Typen, die Glück sehr unterschiedlich empfinden.

Jul 2, 2024 - 08:45
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Neuropsychologie: Die 5 Gehirn-Typen und wie sie unser Glücksempfinden beeinflussen

Verschiedene Faktoren bestimmen, wie happy wir sind. Einer davon ist unser Hirn – es gibt fünf verschiedene Gehirn-Typen, die Glück sehr unterschiedlich empfinden.

Die verschiedensten Wissenschaftler:innen haben schon versucht, unser Glück messbar zu machen. Die auf diesen Untersuchungen basierende ultimative Glücksformel lautet in etwa so: 40 Prozent genetische Veranlagung + 10 Prozent Lebensereignisse + 50 Prozent Mindset und Angewohnheiten.

Die gute Nachricht: Immerhin zur Hälfte können wir also selbst durch unseren Lebensstil und unsere Sicht auf die Welt beeinflussen, wie glücklich wir sind. Die schlechte Nachricht: Auf die 10 Prozent Glück, die an äußeren Umständen liegen, können wir natürlich genauso wenig einwirken wie auf die 40 Prozent, die genetisch bedingt sind. Aber was genau heißt eigentlich "genetisch bedingt" im Hinblick auf unser Glücksempfinden?

Wie wir Zufriedenheit und auch Glück empfinden, liegt an unserem Gehirn. Der US-Neurowissenschaftler und Psychiater Dr. Daniel Amen hat fünf verschiedene Typen identifiziert, die ganz unterschiedliche Dinge glücklich machen. In seinem Buch "You, Happier: The 7 Neuroscience Secrets of Feeling Good Based on Your Brain Type" (erscheint auf Englisch am 22. März 2022, auf Deutsch etwa "Du, glücklicher: Die 7 neurowissenschaftlichen Geheimnisse, sich basierend auf seinem Gehirn-Typen besser zu fühlen") identifiziert er diese Typen genau. Dafür hat er mehr als 200.000 Gehirn-Scans untersucht und diese auf die Aktivität in verschiedenen Bereichen und diverse Persönlichkeitsmerkmale analysiert. Was also brauchen wir, um glücklich zu sein – und was macht unser Gehirn ganz und gar unzufrieden?

Die 5 Gehirn-Typen: Wie unser Hirn beeinflusst, wie glücklich wir sind

1. Ausgeglichener Gehirn-Typ

Der erste Typ hat laut Dr. Daniel Amen ein ausgeglichenes Gehirn, das symmetrische und gut ausbalancierte Bewegung in allen Bereichen aufweist. Wenn Sie zu diesem Typen gehören, sind Sie vermutlich fokussiert, flexibel, gut organisiert und emotional stabil. Dieser ausgeglichene Gehirn-Typ hat außerdem die Tendenz, größtenteils glücklich und zufrieden zu sein, und weist eine hohe Resilienz auf.

2. Hartnäckiger Gehirn-Typ

Der hartnäckige Gehirn-Typ weist laut Dr. Amen besonders viel Aktivität im anterioren cingulären Cortex (kurz: ACC) auf, einem Bereich der Großhirnrinde. Diese Typen haben meist einen sehr starken Willen und können ziemlich stur sein. Um glücklich zu sein, brauchen sie vor allem Routine und das Gefühl, die Kontrolle zu haben. Mit plötzlichen Veränderungen können sie nicht gut umgehen und neigen außerdem zum Grübeln.

3. Spontaner Gehirn-Typ

Wer im vorderen Bereich des Gehirns, dem präfrontalen Cortex, eher geringe Aktivität zeigt, gehört in der Regel dem spontanen Gehirn-Typen an. Ihn zeichnen vor allem seine Abenteuerlust und Kreativität aus. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass der spontane Typ auch mal impulsiv und unorganisiert sein kann und sich schnell langweilt. Er braucht ständig einen neuen Kick, um Glück zu empfinden.

4. Sensibler Gehirn-Typ

Sie sind sehr feinfühlig und empathisch? Dann haben Sie vermutlich viel Bewegung im limbischen System, dem emotionalen Zentrum des Gehirns. Dieser sensible Gehirn-Typ fühlt sehr tief und riskiert deshalb, schnell verletzt zu werden. Er hat außerdem eine gewisse Neigung zu negativen Gedankenspiralen, die im schlimmsten Fall in einer Depression enden können. Diesem Typen helfen Achtsamkeitsübungen, Gespräche mit Freund:innen und Zeit in der Natur, um glücklich zu sein. Small Talk, ein Gefühl der Isolation und laute Geräusche wiederum stressen den sensiblen Gehirn-Typen.

5. Vorsichtiger Gehirn-Typ

Der fünfte Typ ist laut Dr. Daniel Amen der vorsichtige Gehirn-Typ. Er weist die größte Aktivität in den Basalganglien und in der Amygdala auf. Wer sich zu diesem Typen zählt, ist meist zuverlässig, bereitet sich stets gut vor, aber neigt auch zu Ängsten. Der vorsichtige Typ stellt To-dos am liebsten (über-)pünktlich fertig und trifft wichtige Entscheidungen eigentlich nie ohne Pro-Kontra-Liste. Um sich glücklich zu fühlen, braucht er ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Stress, Chaos und eine nicht enden wollende Aufgabenliste stressen diesen ängstlichen Typen genauso wie negative Nachrichten.

Haben Sie sich und Ihre Persönlichkeitsmerkmale in einem oder mehreren dieser Gehirn-Typen wiederfinden können? Denn wenn wir wissen, was unser Gehirn braucht, um Glück zu empfinden, kann das helfen, uns selbst und unsere Reaktionen besser zu verstehen. So können wir hoffentlich entspannter mit schwierigen Situationen umgehen und haben außerdem ersten Input, wie wir unser Mindset und unsere täglichen Gewohnheiten gestalten können. Denn die sind mit 50 Prozent schließlich der größte Faktor für unser persönliches Glücksempfinden.

Verwendete Quellen: "You, Happier: The 7 Neuroscience Secrets of Feeling Good Based on Your Brain Type", mindbodygreen.com