Prinz Robert von Luxemburg: Prinz Frederik von Luxemburg stirbt an seltener Krankheit
Prinz Robert von Luxemburg kämpft gemeinsam mit seiner Familie und einer Stiftung gegen die seltene und unheilbare Krankheit PolG. Auch sein Sohn Prinz Frederik war betroffen. Jetzt ist Frederik im Alter von nur 22 Jahren gestorben.

Prinz Robert von Luxemburg kämpft gemeinsam mit seiner Familie und einer Stiftung gegen die seltene und unheilbare Krankheit PolG. Auch sein Sohn Prinz Frederik war betroffen. Jetzt ist Frederik im Alter von nur 22 Jahren gestorben.
Erst kürzlich wurde in der Familie von Prinz Robert von Luxemburg, 56, noch ausgelassen gefeiert. Im Januar dieses Jahres heiratete Prinzessin Charlotte von Nassau, 29, ihren Partner Mansour Shakarchi. Doch wenig später lenkte der Familienvater den Fokus auf ein anderes Familienmitglied und damit auf ein ernstes Thema: Sein Sohn Prinz Frederik, 22, leide an einer seltenen Krankheit, einer PolG-Mutation, offenbarte er. Nur wenige Tage später erliegt Frederik nun der unheilbaren Krankheit.
Prinz Robert von Luxemburg gibt Tod seines Sohnes bekannt
Mit einem Statement auf der offiziellen Webseite der Stiftung hat Prinz Robert den tragischen Tod seines Sohnes bekannt gegeben worden: "Letzten Freitag, den 28. Februar, am 'Tag der seltenen Erkrankungen', rief uns unser geliebter Sohn in sein Zimmer, um ein letztes Mal mit ihm zu sprechen. Frederik fand die Kraft und den Mut, sich nacheinander von jedem von uns zu verabschieden", lauten die ersten Zeilen der bewegenden Mitteilung. Nachdem er dies getan habe, habe Frederik noch einen letzten Witz gemacht. "Selbst in seinen letzten Augenblicken zwangen ihn sein Humor und sein grenzenloses Mitgefühl, uns mit einem letzten Lachen zu verlassen … um uns alle aufzumuntern", so sein Vater. Seine letzte Frage an ihn sei gewesen: "Papa, bist du stolz auf mich?" "Frederik weiß, dass er mein Superheld ist", schreibt Robert von Luxemburg, "so wie er es für seine ganze Familie ist." Er Robert fährt fort: "Frederik kämpfte bis zum Ende tapfer gegen seine Krankheit (...) Dies ist der Kampf, den Frederik geführt hat, und dies ist die Last, die er sein ganzes Leben lang tragen musste. Er tat es immer mit Anmut und Humor." Auch auf Instagram verfasste die Stiftung ein rührendes Posting mit Aufnahmen von Frederik.
© instagram.com/polgfoundation
Interview über die seltene Krankheit von Prinz Frederik
In einem ausführlichen Interview mit "Luxemburger Wort" sprach Prinz Robert erst kürzlich über die Arbeit seiner Stiftung, die sich primär auf die Erforschung der Krankheit und die Suche nach einem Heilmittel konzentriert. Doch er gibt auch sehr private Einblicke in das Leben seines Sohnes und der Familie. Schließlich ist sein Sohn nicht nur Patient, sondern auch Mitbegründer der Stiftung und leistet gemeinsam mit seinen beiden Schwestern einen wichtigen Beitrag. Doch bis es zur Gründung der Stiftung kam, legte die Familie einen schweren Weg zurück. Bereits als kleines Kind habe Prinz Frederik erste Anzeichen seiner Krankheit gezeigt. "Aber wir waren damals nicht in der Lage, sie zu deuten. Frederik hat zum Beispiel viel mehr geschlafen als seine Geschwister. Aber da es bereits unser drittes Kind war, hat man sich als Eltern auch ein wenig gefreut, dass man zur Abwechslung mal ein Baby hat, das schläft, während die anderen am Herumrennen waren", beschreibt der 56-Jährige die ersten Jahre.
"Später kamen Balance- und Koordinationsprobleme hinzu. Er verlor zunehmend an Kraft und war häufig krank. Wir waren verzweifelt und hatten lange keine Ahnung, was mit ihm los war." 2016 bekam Frederik dann die Diagnose: PolG-Mutation, eine seltene mitochondriale Krankheit. Sechs Jahre später gründete die Familie die Stiftung und sorgte mit einem ersten Spendenauftakt und dem Verkauf seltener Weine für erste Aufmerksamkeit für die Erkrankung des Sohnes, die in der breiten Bevölkerung eher unbekannt ist. Ein Grund, warum sich die Familienmitglieder für die Arbeit mit ihrer Stiftung entschieden haben, erklärte Prinz Robert mit ihrer privilegierten Situation.
Die Diagnose sei "furchtbar tragisch" für den Teenager gewesen
"Unsere Familie hatte den großen Vorteil, dass mein Schwiegervater vor seiner Pensionierung als Professor und Chirurg am Massachusetts General Hospital in Boston, einem der größten Krankenhäuser in den USA, tätig war, sodass wir leichteren Zugang in die Welt der Medizin hatten. Deshalb konnte bei Frederik auch vergleichsweise schnell eine Diagnose gestellt werden. (...) Wobei wir natürlich in einer sehr privilegierten Lage waren." Für Prinz Frederik, der zum Zeitpunkt der Diagnose noch ein Teenager war, sei es "natürlich furchtbar tragisch" gewesen. "Alle deine Freunde fangen an auszugehen und die Welt zu entdecken, und du selbst bist ans Bett gefesselt, während du die Kontrolle über deinen Körper verlierst. Seit einer Weile könne Prinz Frederik auch nicht mehr selbstständig essen." Seitdem sei er auf künstliche Ernährung angewiesen gewesen.
Prinz Frederik brachte sich trotz seines harten Schicksals in die Stiftungsarbeit ein
Doch dank seines positiven und starken Charakters habe er einen Weg gefunden, aus seiner Situation das Beste zu machen. Zu Beginn der Stiftungsgründung habe er "sich zum Beispiel um die Entwicklung unserer Logos und das Design der Website gekümmert." Er entwarf sogar eine Kollektion an Kleidung, die auf die Stiftung aufmerksam macht und auch von Stars und Influencer:innen getragen wird. Worauf er sich dabei stets verlassen konnte: auf die Unterstützung seiner Familie: "Wir kämpfen gemeinsam gegen diese Krankheit", versicherte Prinz Robert.
Prinz Robert von Luxemburg ist der Cousin von Großherzog Henri von Luxemburg, 69. Der auf Schloss Fischbach geborene Enkel von Großherzogin Charlotte, †89, lebt mit Ehefrau Prinzessin Julie de Nassau und den Kindern Prinzessin Charlotte, Prinz Alexander, 27, und Prinz Frederik in der Schweiz.
Verwendete Quelle: polgfoundation.org, wort.lu