Prinzessin Aiko: Warum sie vermutlich niemals Japans Kaiserin wird
Prinzessin Aiko von Japan ist die älteste Tochter des derzeit amtierenden Kaisers Naruhito. Dass Aiko eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters tritt und Kaiserin wird, ist bisher rechtlich nicht möglich. Das Verbot der weiblichen Erbfolge gefährdet Japans Monarchie allerdings schon seit Jahrzehnten.
Prinzessin Aiko von Japan ist die älteste Tochter des derzeit amtierenden Kaisers Naruhito. Dass Aiko eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters tritt und Kaiserin wird, ist bisher rechtlich nicht möglich. Das Verbot der weiblichen Erbfolge gefährdet Japans Monarchie allerdings schon seit Jahrzehnten.
Wird Prinzessin Aiko, 23, eines Tages den Thron Japans besteigen können und als Kaiserin das Land regieren? Es ist eine Frage, die zuletzt vor 17 Jahren im japanischen Parlament diskutiert wurde – und das aus einem guten Grund: Das Verbot der weiblichen Erbfolge verbietet es, dass Frauen in der Thronfolge berücksichtigt werden; doch auf männliche Nachkommen hat die Kaiserfamilie in den vergangenen Jahrzehnten vergeblich gewartet. Stirbt Japans Monarchie aus, wenn die Reform einer weiblichen Kaiserin misslingt?
Prinzessin Aiko von Japan hat derzeit kein Anrecht auf den Thron
Eingeführt wurde das Gesetz, dass es Frauen verbietet, Kaiserin zu werden, im Jahr 1889. Als Vorbild galt zum damaligen Zeitpunkt die Regierung Preußens, die Monarchen weiblicher Abstammung verboten hatte – und so übernahm auch Japan diesen Grundzug in sein Haushaltsgesetz mit auf. Konichiwa beim Kaiser Japan (12783)
Eine Entscheidung, die bereits im Jahr 2005 für Diskussionen sorgte. Denn Japans Monarchie fehlen die männlichen Nachkommen. Derzeit gibt es drei Nachfolger, die die Regentschaft von Kaiser Naruhito, 64, übernehmen könnten: Naruhitos Bruder Kronprinz Akishino, 58, dessen Sohn Prinz Hisahito, 18, und Prinz Masahito von Hitachi. Letzterer ist der Onkel des derzeitigen Kaisers. Die Aufnahme von Erbinnen könnte das Problem der japanischen Monarchie mit einem Streich lösen. 2005 kam die Debatte im Parlament aufgrund der Geburt von Prinz Hisahito zum Stillstand. Doch das Problem ist damit nicht verschwunden.
Japans Regierung sucht nach Lösungen
Anstatt das Verbot einer zukünftigen Kaiserin abzuschaffen, sehen Konservative der Regierung eher in anderen Maßnahmen die Lösung. Zum einen sollen Royals, die bürgerlich heiraten wollen – so wie es Prinzessin Mako, 30, 2021 tat – ihren königlichen Status nicht verlieren, sondern Teil der Kaiserfamilie bleiben. Allerdings soll es weiterhin strikt verboten sein, die Titel an eine angeheiratete bürgerliche Person sowie auf den Nachwuchs zu übertragen. Somit würde auch diese Lösung keine neuen männlichen Thronanwärter hervorbringen. Aiko von Japan: Nach Makos Abflug: Jetzt übernimmt sie mehr Verantwortung
Japans Nationalisten wollen daher die Adoption von Männern aus einstigen Kaiserhausfamilien ermöglichen. Den besagten Familien wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der Status entzogen. Durch die Wiederaufnahme der Familien und die Möglichkeit der Adoption könnte die Monarchie auch ohne Frauen Fortbestand haben. Allerdings sollen auch hier nur Jungen aus den elf Nebenzweigen der Kaiserfamilie adoptiert werden können.
Es sieht demnach nicht danach aus, dass Prinzessin Aiko eines Tages Kaiserin werden würde und das, obwohl das Volk laut Umfragen eine Frau an der Macht durchaus akzeptieren, sogar befürworten würden. Eine baldige Reformierung, die Aiko eine Thronbesteigung erlaubt, ist nicht in Sicht. Vielmehr scheint die Regierung all ihre Hoffnung auf den jungen Prinzen Hisahito zu legen, der eines Tages einen Sohn zeugen müsste, um die Monarchie zu retten.
Verwendete Quellen: asiatimes.com, adelswelt.de