Prinzessin Nathalie: Prinzessin Nathalie äußert sich zum ersten Mal über ihr Karriere-Aus

Bis 2021 war Prinzessin Nathalie die Trainerin des dänischen Nationalteams im Dressurreiten. Ihr Abgang kam plötzlich und wurde damals mit Umstrukturierungsmaßnahmen begründet. In einer neuen Dokumentation zeichnet die Nichte von Königin Margrethe ein anderes Bild.

Mai 23, 2024 - 15:30
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Prinzessin Nathalie: Prinzessin Nathalie äußert sich zum ersten Mal über ihr Karriere-Aus

Bis 2021 war Prinzessin Nathalie die Trainerin des dänischen Nationalteams im Dressurreiten. Ihr Abgang kam plötzlich und wurde damals mit Umstrukturierungsmaßnahmen begründet. In einer neuen Dokumentation zeichnet die Nichte von Königin Margrethe ein anderes Bild.

Als Prinzessin Nathalie, mit vollem Namen Nathalie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, 49, im Jahr 2017 ihre Karriere als aktive Turnierteilnehmerin im Dressurreiten "auf 'Stand-By'" setzte, wie sie auf ihrer Website schreibt, begann für sie eine neue Aufgabe: Als Trainerin der dänischen Nationalmannschaft im Dressurreiten war sie bis 2021 dafür zuständig, das beste aus den Reiter:innen Dänemarks herauszuholen. Ihr Ende kam abrupt: Wie die "Billed Bladet" erinnert, gab man damals bekannt, die dänische Prinzessin würde ihren Job "mit sofortiger Wirkung" aufgeben. Als offiziellen Grund gab man eine Umstrukturierung an und erklärte, dass der dänische Pferdesportverband die Rolle der Nationaltrainerin durch ein größeres Team von Expert:innen ersetzen wollte. 

So weit, so die offizielle Erklärung. In der neuen Dokumentation "Zwischen Pferdekacke und Milliarden" ist es Prinzessin Nathalie selbst, die sich zu ihrem Trainer-Aus zu Wort meldet – und die gleichzeitig ihre Sicht der Dinge deutlich macht, die wohl kaum gegensätzlicher sein könnte. 

Prinzessin Nathalie: "Für mich ist es klar, dass man mich loswerden wollte"

Für die Nichte von Königin Margrethe, 84, ist es das erste Mal, dass sie das Ende ihrer Karriere "als echte Entlassung bezeichnet", wie man bei der "Billed Bladet" bemerkt. Prinzessin Nathalie macht in der neuen Dokumentation deutlich, wie sehr sie das Ende dieser Aufgabe bis heute mitnimmt und beschäftigt. "Ich denke, man braucht eine Weile, um darüber hinwegzukommen, bevor man offen darüber sprechen kann", wird die ehemalige Profi-Reiterin zitiert. Und weiter: "Für mich ist es ganz klar, dass man mich loswerden wollte, warum, kann ich bis heute nicht sagen". 

Prinzessin Nathalie bei den FEI-Dressur-Europameisterschaften im August 2013.
Prinzessin Nathalie auf ihrem Pferd Digby bei den FEI-Dressur-Europameisterschaften im August 2013. Damals nahm sie als aktive Sportlerin an Turnieren teil, heute konzentriert sie sich vor allem auf die Ausbildung von jungen Reiter:innen.
© AFP PHOTO / SCANPIX DENMARK / HENNING BAGGER

In der Sendung wird die 49-Jährige daraufhin auf ihre Entscheidung angesprochen, Andreas Helgstrand, 46, nicht für die Nationalmannschaft nominiert zu haben. Helgstrand ist ein sowohl erfolgreicher als auch umstrittener Reiter aus Dänemark. Der Sender "TV 2/Nord" berichtete 2014 von dem Prozess, in dem Helgstrand nach einem Vorfall im April desselben Jahres wegen Tierquälerei angeklagt worden war. Damals wurde er zwar freigesprochen, trotzdem zogen die Vorwürfe Konsequenzen für ihn nach sich. Der TV-Sender berichtete damals, dass Helgstrand "eine Zeit lang nicht für die dänische Nationalmannschaft berücksichtigt wurde." 

Andreas Helgstrand bestreitet Zusammenhang mit Karriere-Aus der Prinzessin

Auf die Umstände seiner späteren Nominierung für die Nationalmannschaft geht Prinzessin Nathalie heute zwar nicht genauer ein. Dafür macht sie aber deutlich: "Für mich stehen die Pferde immer an erster Stelle. Wenn ich sehe, dass es zu früh für sie ist, und dazu noch ein Reiter kommt, der ein so junges Pferd überfordert, dann werde ich mich als Trainerin immer dafür entscheiden, ein solches Pferd zu Hause zu lassen." Die Prinzessin betont zwar, sich nicht sicher zu sein, ob dieser Gesichtspunkt für ihr Trainer-Aus eine Rolle gespielt habe – in ihren Augen sei ein Zusammenhang aber "möglich". 

Andreas Helgstrand, Prinzessin Nathalie und Anne van Olst gewinnen als Mannschaft im August 2008 Olympia-Bronze.
Sie feierten große Erfolge zusammen: Andreas Helgstrand, Prinzessin Nathalie und Anne van Olst (v.l.n.r.) gewannen bei den Olympischen Spielen im August 2008 als Mannschaft Bronze.
© MIKE CLARKE/AFP

Sowohl Andreas Helgstrand als auch sein Vater Ulf Helgstrand bestreiten Prinzessin Nathalias Annahmen in "Zwischen Pferdekacke und Milliarden". Ulf Helgstrand war als Vorsitzender des dänischen Pferdesportverbandes tätig, als die Trainer-Karriere der heute 49-Jährigen durch die Umstrukturierungen beendet wurde. Für Prinzessin Nathalie selbst steht aktuell die Arbeit mit Reiter:innen und Pferden im Vordergrund. "Meine Erfahrungen im Reitsport gebe ich als Dressurtrainerin an andere Reiterinnen und Reiter weiter. Ich liebe die Arbeit mit den Athleten und Pferden", schreibt sie auf ihrer Website. Und weiter: "Auch wenn meine aktive Dressurreiterkarriere momentan auf 'Stand-By' steht, schließe ich nicht aus, mit dem passenden Pferd wieder aktiv auf Turnieren zu reiten."

Verwendete Quellen: billedbladet.dk, nathaliewittgenstein.com, tv2nord.dk