Steffi Brungs + Chris Wackert: "Wir dachten, das endet in einer Ehekrise"

Steffi Brungs und Chris Wackert feiern als Moderatoren-Duo bei der ersten deutschen Ausgabe der Netflix-Show "Love Is Blind" Premiere. Im GALA-Interview verrät das Traumpaar, wie es hinter den Kulissen der Show und ihres Ehelebens aussieht und wie sie sich selbst als Teilnehmende verhalten würden.

Dez 29, 2024 - 21:31
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Steffi Brungs + Chris Wackert: "Wir dachten, das endet in einer Ehekrise"

Steffi Brungs und Chris Wackert feiern als Moderatoren-Duo bei der ersten deutschen Ausgabe der Netflix-Show "Love Is Blind" Premiere. Im GALA-Interview verrät das Traumpaar, wie es hinter den Kulissen der Show und ihres Ehelebens aussieht und wie sie sich selbst als Teilnehmende verhalten würden.

Neues Jahr, neues Liebesglück? Das versprechen sich jedenfalls 30 deutsche Singles, die ab dem 3. Januar 2025 bei "Love is Blind Germany" ihr passendes Gegenstück suchen. Die Show ist bereits seit Jahren ein internationaler Erfolg und feiert nun auch in Deutschland Premiere. Das besondere: Die Singles sollen sich nur durch intensive Gespräche ineinander verlieben, ohne sich dabei zu sehen. Wer in den sogenannten "Pods" (die Gesprächskabinen der Singles) seine große Liebe gefunden hat, darf diese dann durch einen gemeinsamen Urlaub und das Zusammenleben testen, bevor es im besten Fall vor den Traualtar geht. 

Mit von der Partie? Moderatoren-Duo Steffi Brungs und Christian Wackert! Das Traumpaar begleitet die Singles auf ihrer Reise und hat GALA im exklusiven Vorab-Interview verraten, wie die Dreharbeiten abgelaufen sind und was sie als erprobtes Paar über die Herausforderungen der Ehe denken.

Steffi Brungs und Chris Wackert: So denken sie über die Liebe, das Leben und "Love Is Blind Germany"

GALA: Wie war es, das erste Mal zusammen vor der Kamera zu stehen?

Chris Wackert: Wir waren natürlich aufgeregt, weil wir sehr unterschiedliche Arbeitsweisen haben. Umso überraschter waren wir dann nach dem Casting. Der erste Versuch hat direkt geklappt. Danach waren wir beide einfach sehr happy und haben uns einfach nur noch auf das Projekt gefreut.

Steffi Brungs: Wir dachten, entweder das funktioniert jetzt richtig gut und wir haben eine Menge Spaß, oder es endet in einer Ehekrise (lacht). Dann waren wir doch sehr erleichtert, zu merken, dass wir uns auch vor der Kamera gut ergänzen. Wir sind ja auch privat Fans von dem Format. Und dann selbst vor Ort zu sein, das war witzig. Ich weiß noch ganz genau, als ich diese goldenen Becher gesehen habe und direkt dachte "So einen werde ich mir als Souvenir mitnehmen.“ 

Steffi Brungs und Chris Wackert
Steffi Brungs und Chris Wackert-Brungs am Set von "Love Is Blind Germany"
© Netflix

Das Besondere bei “Love is Blind“ ist ja, dass die Paare nicht nur zusammenkommen, sondern im besten Fall heiraten. Kann das nach so kurzer Zeit nachhaltig sein?

Chris Wackert: Eine Ehe ist grundsätzlich erst einmal etwas Großartiges. Und sie bindet und verbindet dich. So schnell gibst du das nicht auf. Man denkt dann über gewisse Dinge ein bisschen anders und hält bestimmte Probleme und Distanzen nachhaltiger aus.

Steffi Brungs: Ich glaube, wir sind als Gesellschaft beim Dating heutzutage wahnsinnig schnelllebig. Und eine Ehe ist immer Arbeit, da hilft es, wenn man sich wirklich aneinanderbindet und die Beziehung auch ernst nimmt. Ich habe höchsten Respekt vor unseren Singles. Aber ich bin mir sicher, es wird sich lohnen, sich auf das Experiment einzulassen.

Hat sich durch die Show etwas an euren Gedanken zu dem Thema "Ehe" geändert?

Chris Wackert: Grundsätzlich waren wir immer schon der Ansicht, dass eine Ehe nicht immer nur romantisch und toll, sondern auch wirklich harte Arbeit ist. Ich glaube, das Entromantisieren von Ehe ist auch extrem gesund. Diese Basis wurde dieses Jahr gestärkt, auch weil wir den Paaren vermitteln wollten: "Gebt nicht sofort auf, geht die Meile mehr. Es ist ein Marathon, kein Sprint."

Steffi Brungs: Ich glaube, dass wir unter anderem auch deswegen für die Show ausgewählt wurden. Alle wussten, die sind zehn Jahre zusammen. Die haben zwei Mal eine Fernbeziehung überstanden. Und die sind immer noch zusammen. Wir hatten zum Glück nie den Moment, in dem wir sagen mussten: "Wir schmeißen alles hin." Ehe ist auch ein ewiges Ausbalancieren. Ich glaube, da haben wir langsam unseren Weg gefunden. Es ist auch schön, nach so langer Zeit immer wieder erste Male miteinander zu erleben:  Das erste Mal zusammen zu moderieren oder auch Dates neu zu entdecken, die wir auch gerne mal machen würden.

"Wenn du nicht mehr miteinander kommunizierst, dann kommen eigentlich erst so richtig die Probleme" 

Die Show beinhaltet drei große Hürden für die Paare: Die Enthüllung, das Zusammenleben und die Hochzeitsplanung. Was davon ist die größte Herausforderung? 

Chris Wackert: Weil wir es aus dem eigenen Leben kennen: der Alltag. Einen gemeinsamen Alltag zu finden, nach einer sehr kurzen Zeit des Kennenlernens, ist die größte Herausforderung. Du hast  in den "Pods" eine unglaublich intensive Zeit und bist komplett konzentriert auf dein Gegenüber und dann geht es nach Hause und Dinge wie Arbeit, Familie, Freunde, Social Media rücken alles wieder in eine gewisse Normalität. 

Steffi Brungs: Das Entscheidende ist wirklich, was passiert, wenn die äußeren Einflüsse dazukommen und es wieder in die Realität geht.  Wir haben auch Fernbeziehungen hinter uns und haben auch einen Alltag, der nicht immer miteinander kompatibel ist. Man muss es sich immer aufrechterhalten, miteinander zu reden. Und das ist eigentlich etwas ganz Wertvolles, das die Singles von Anfang an tun. An dem Punkt, wo es zurück in den Alltag geht, dürfen sie nur nicht damit aufhören. Wenn du nicht mehr miteinander kommunizierst, dann kommen eigentlich erst so richtig die Probleme.  

Wie unterscheidet sich "Love is Blind Germany" von den internationalen Formaten?

Chris Wackert: Das Setting ist natürlich das gleiche. Der größte Unterschied ist sicherlich, dass typisch Deutsche. Wir tun uns ja hin und wieder schwer, über Gefühle zu sprechen. Wir brauchen einfach länger, um wirklich "Ich liebe dich" zu sagen.

Steffi Brungs: Wir in Deutschland sind auch einfach eine Gesellschaft, die "Multikulti" ist, das macht es wahnsinnig spannend, wenn verschiedene Kulturen und Religionen aufeinandertreffen. Und ja, die deutsche Mentalität grundsätzlich ist zurückhaltender und geht mit einem "Ich liebe dich" etwas vorsichtiger um. Wir werden es sicherlich hören, die Frage ist nur, wann?

"Love Is Blind Germany": Weniger Oberflächlichkeit und mehr Gespräche

Es gibt in den letzten Monaten viele Stimmen, die Reality-TV satthaben. Bringt "Love Is Blind" den nötigen Kick? 

Chris Wackert: Ich glaube, dass die Show genau zur richtigen Zeit kommt, weil ich das Gefühl habe, dass es tatsächlich einen Überschuss an Formaten gibt, die in erster Linie auf Krawall oder darauf, nackte Haut zu sehen, ausgelegt sind. "Love is Blind" bringt eine unglaubliche Qualität der Gespräche und des Miteinanders mit. Ich denke, dass die Deutschen das dankend annehmen.

Steffi Brungs: Das Format stellt auch wieder die wirklich wichtigen Werte in den Vordergrund. Da wird es weniger um die Optik gehen, mehr um die Gespräche, um Gemeinsamkeiten. Also wieder so ein bisschen weg von der oberflächlichen Art, in die sich nicht nur Dating-Formate, sondern Dating im Allgemeinen entwickelt hat. 

Mit welcher Eigenschaft würde der jeweils andere euch in der Show um den Finger wickeln?

Chris Wackert: Wenn Steffi redet, habe ich immer das Gefühl, dass sie gleichzeitig lächelt, das finde ich sehr schön. Und ich muss es ihr auch eingestehen, sie ist ein wirklich witziger Mensch. Mich kriegt man vor allem mit Humor und wenn eine Frau hier und da auch mal einen derben Spruch raushaut. 

Steffi Brungs: Es ist auch wirklich manchmal komplett aus dem Zusammenhang gerissener Blödsinn, der mir in den Kopf schießt und ich kann es auch gar nicht beschreiben, was da in meinem Kopf passiert. Aber Chris steigt jedes Mal mit ein. Ich komme mir direkt weniger blöd vor, weil er einfach mitmacht. Von Anfang an in unserer Beziehung hatte ich immer das Gefühl, wir sind auf dem gleichen Level verrückt. In der Show hätten wir wahrscheinlich sehr viel Spaß in den "Pods" gehabt.

Wer wäre am ehesten der Drama-Magnet in der Show?

Chris Wackert: Definitiv Steffi. Sie wäre eine potenzielle Kandidatin für ein Love-Triangle!

Steffi Brungs: (lacht) Aber ich hätte mich natürlich für den Richtigen entschieden.