Tippi Hedren: Die wilden Zeiten sind vorbei

Hollywoodstar Tippi Hedren möchte ihr Wildtier-Reservat vererben, doch Tochter und Enkelin sind nicht interessiert. Was wird jetzt aus den Tieren?

Mär 8, 2025 - 20:33
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Tippi Hedren: Die wilden Zeiten sind vorbei

Hollywoodstar Tippi Hedren möchte ihr Wildtier-Reservat vererben, doch Tochter und Enkelin sind nicht interessiert. Was wird jetzt aus den Tieren?

Sie hat immer schon gerne Katzen gemocht. Hollywood-Ikone Tippi Hedren, 95, berühmt durch Alfred Hitchcocks Thriller "Die Vögel", streichelt sie durch den Maschendrahtzaun hindurch, pflegt sie, redet mit ihnen. Am liebsten geht sie im Dunkeln zwischen den Gehegen spazieren, dann fühlt sie sich ihnen ganz nahe. Nirgendwo anders würde sie sein wollen, sagt sie. Aber die wilden Tiere zum Spielen aus den Gehegen holen, wie früher, das macht sie nicht mehr.

Tippi Hedren und ihre Vorliebe für gefährliche Katzen

Ihr Faible für Wildkatzen begann 1969, als sie den Film "Satan’s Harvest" in Südafrika drehte und sich in einen besonders sanftmütigen Löwen verguckte. Drei Jahre später erwarb Tippi "Africa USA" in Kalifornien, ein Trainingslager für Raubtiere, die in Hollywood-Produktionen mitspielen sollten. Jahre später taufte sie es in Shambala um und machte daraus ein Heim für Wildkatzen, die sie aus Zoos, Zirkussen oder illegaler Privathaltung befreite.

Das Unglaubliche: Tippi brachte die Raubkatzen zunächst in ihrem damaligen Zuhause in Beverly Hills unter. Wie selbstverständlich teilte sie mit den Wildtieren alles, sogar das Bett. Sie erschaudere, wenn sie diese Bilder heute sehe, räumte Tippi 2014 ein: "Wir waren unglaublich dumm. Wir hätten niemals so ein Risiko eingehen dürfen."

Wer beerbt das Reservat?

Höhepunkt der Leichtsinnigkeit: Ende der Siebzigerjahre drehte sie mit ihrem damaligen Mann Noelle Marshall "Roar – Die Löwen sind los". Ein Film, der wegen 70 verletzter Teammitarbeiter als einer der gefährlichsten Streifen aller Zeiten gilt. Auch Tippis Tochter Melanie Griffith, heute 67, bekam am Set eine Pranke ab. Ihr Gesicht musste mit 50 Stichen genäht, ein Teil operativ wiederhergestellt werden. Immerhin: Ab da brachte Tippi ihre Wildkatzen in weitläufigen Gehegen unter.

Heute lebenimmer noch 13 Löwen und Tiger auf Shambala, erzählt ihre Enkelin, Schauspielerin Dakota Johnson, 35, die wie Mama Melanie dort aufwuchs. Aber wer kümmert sich um die Anlage, wenn Oma nicht mehr ist? Weder Melanie noch Dakota sind dazu bereit – zur Enttäuschung der Gründerin. Sie wünsche jedem ein eigenes Shambala, schrieb Tippi Hedren 2016 in ihren Memoiren, "einen Ort des Friedens und der Harmonie für alle Wesen, ob Tier oder Mensch." Ein Paradies, zumindest für sie.