Tom Bartels: Moderator Tom Bartels spricht offen über seine Schulden und Spielsucht

ARD-Sportkommentator Tom Bartels spricht im Podcast mit Marlene Lufen ganz offen über einen "dunklen Fleck" in seiner Vergangenheit. 

Nov 27, 2024 - 16:16
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Tom Bartels: Moderator Tom Bartels spricht offen über seine Schulden und Spielsucht

ARD-Sportkommentator Tom Bartels spricht im Podcast mit Marlene Lufen ganz offen über einen "dunklen Fleck" in seiner Vergangenheit. 

Heute ist Tom Bartels, 59, ein erfolgreicher Sportkommentator und hat sein Leben scheinbar im Griff. Doch das war nicht immer so. Im Podcast "M wie Marlene" spricht er mit seiner Kollegin und Freundin Marlene Lufen, 53, über seinen "dunklen Fleck" im Leben, Spielschulden und Spannungen in der Familie. 

Sportkommentator Tom Bartels spricht offen über Spielsucht und Schulden

Bevor der ARD-Kommentator seinen beruflichen Werdegang findet, muss er zahlreiche Hürden überwinden. Als junger Erwachsener droht er zeitweise einen falschen Weg einzuschlagen. Nach der Schule startet er zwar eine Lehre in einer Bank, doch Langeweile treibt ihn in eine Spielsucht. Im Gespräch mit Lufen, deren Sohn sein Patenkind ist, berichtet er, dass damals "einiges schiefgegangen" sei. Seine Freundin geht als Au-Pair in die USA und der junge Bartels sitzt plötzlich allein da. "Ich hatte nur diese Ausbildung und Fußballtraining und Tennis, aber ansonsten habe ich mich gelangweilt. Und das hat mich schnurstracks in die Spielothek geführt", erzählt er ganz offen. Wie so viele Menschen, die in eine Sucht abrutschen, glaubt auch Bartels zunächst, er habe alles "im Griff", könne sich vielleicht sogar seinen Lebensunterhalt mit Glücksspiel finanzieren. Doch so kommt es natürlich nicht.

Am Ende steht er vor einem riesigen Schuldenberg. "Das ist krachend schiefgegangen und hat sich zu Summen aufgehäuft, die meinen Vater irgendwann genötigt haben zu sagen: 'Pass auf, wir bürgen für dich.' Für diese fünfstellige Summe – auch nicht ganz klein." Doch in diesem Moment zeigt sich die Stärke des heute 59-Jährigen. Statt in den Schulden zu versinken, sucht er sich einen Job in einer Fabrik und zahlt über anderthalb Jahre seine Schulden bei seinem Vater ab. Erst danach beginnt er sein Studium. Er habe daraus "eine Lehre fürs Leben" gezogen. Und das war scheinbar nicht die erste seines Lebens, wie er im weiteren Verlauf berichtet.

Denn schon in seiner Schulzeit wird er als Siebtklässler auf eine harte charakterliche Probe gestellt. Er habe auch damals schon "ziemlich viel Mist gebaut". Unter anderem durch schlechte Erfahrungen mit einigen Lehrkräften verliert der Junge den Anschluss in manchen Fächern und bleibt letztendlich sitzen. Obwohl er seinen Eltern bis zum letzten Schultag des Schuljahres vorgegaukelt hat, es sei alles bestens. Seine Eltern seien "wahnsinnig tolerant" gewesen und so "bin ich (da) irgendwie rausgekommen und das war natürlich auch extrem prägend", stellt er rückblickend fest. Spannungen innerhalb der Familie gibt es dadurch, doch er habe stets ein "Urvertrauen gespürt".

Heute kann den Sportkommentator nichts so schnell aus der Ruhe bringen

Wie sehr ihn diese Zeit beeinflusst und abgehärtet hat, zeigt sich laut eigener Aussage stark im Umgang mit sozialen Medien und Kritik. Kommentaren im Netz widmet es sich nur sehr selten. Wenn sie ihm doch irgendwie begegnen, denkt er sich schnell: "Komm, du bist da damals auch rausgekommen. (...) Und dann lasse ich mich – da habe ich ein ganz großes Selbstbewusstsein – schon mal gar nicht von irgendwelchen Trollen, die da so einen Mist schreiben, aus der Bahn werfen." Es gäbe allerdings auch Fehler, die er sich selbst nur schwer verzeihen könne. Wenn er seinem eigenen Anspruch einmal nicht gerecht geworden ist, sich besser hätte vorbereiten können und sollen, "dann mache ich das halt. Aber aufgeben ist keine Alternative."

Verwendete Quellen: instagram.com, Podcast "M wie Marlene"