Alessandra Meyer-Wölden: "Unsere Kinder müssen sich ein dickes Fell aneignen"

Alessandra Meyer-Wölden ist mit ihren Kindern nach Deutschland gezogen. Zurück in der Heimat muss sich der Nachwuchs auch mit der Prominenz von seinen Eltern auseinandersetzen und wird mit dem Thema Hass konfrontiert. Im GALA-Interview spricht Sandy darüber und verrät, wie sie ihren Kids beibringt, sich ein dickes Fell anzueignen. 

Nov 24, 2024 - 20:46
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Alessandra Meyer-Wölden: "Unsere Kinder müssen sich ein dickes Fell aneignen"

Alessandra Meyer-Wölden ist mit ihren Kindern nach Deutschland gezogen. Zurück in der Heimat muss sich der Nachwuchs auch mit der Prominenz von seinen Eltern auseinandersetzen und wird mit dem Thema Hass konfrontiert. Im GALA-Interview spricht Sandy darüber und verrät, wie sie ihren Kids beibringt, sich ein dickes Fell anzueignen. 

Für Alessandra Meyer-Wölden, 41, und ihren Ex-Mann Oliver Pocher, 46, gehört das Leben in der Öffentlichkeit zum Alltag dazu. Durch ihren Podcast lassen sie die Fans an ihrer Welt und ihren Gedanken teilhaben und begegnen ihnen bei ihren Liveshows persönlich. Für die Kinder des Models ist diese Aufmerksamkeit hingegen neu – vor allem seit sie zurück nach Deutschland gezogen sind. Wie ihre fünf Kinder mit dem Druck der Öffentlichkeit umgehen, verrät Sandy Meyer-Wölden exklusiv im GALA-Interview. 

Sandy Meyer-Wölden über Grenzen in der Öffentlichkeit 

GALA: Wie ist es vor Livepublikum aufzutreten und plötzlich die Hörer:innen kennenzulernen?
Alessandra Meyer-Wölden: Ich realisiere manchmal gar nicht, wie viele Leute unseren Podcast hören. Durch die Liveauftritte ist das jetzt anders. Die Hörer lernen uns durch unsere Gespräche wirklich kennen und wissen auf einmal über Insiderwitze Bescheid oder wo wir so unterwegs waren. Es ist wie eine Art Reality-Show, nur ohne Bewegtbild.  

Ist der Podcast auch eine Art Sprachrohr geworden?
Im Podcast kann ich sagen, was ich möchte – es ist ungefilterter. Ich spreche wirklich immer vom Herzen und manchmal, wenn es dann niedergeschrieben wird, kommt eine ganz andere Geschichte dabei raus. Der Podcast ist auch eine riesige Chance, weil die Menschen mich oder uns wirklich kennenlernen können. Jede Woche kann ich eine Stunde lang ungefiltert einen Teil von mir in dem Podcast lassen.

Wo ziehen Sie persönlich eine Grenze?
Das ist interessant, denn man macht sich im Podcast immer ein Stück weit angreifbar, weil man natürlich auch viel Privates erzählt. Wir reden natürlich sehr viel über andere, aber eben auch über uns. Und wenn wir unschönere Schlagzeilen über uns lesen, können wir da ansetzen. Unsere Grenze ziehe ich dann ganz klar bei unseren Kindern – das ist bei Olli und Amira genau so. Wir haben sie bisher noch nie öffentlich gezeigt. Wir wollen natürlich die Privatsphäre unserer Kinder bewahren. 

Die Öffentlichkeit ist für die Kinder völlig neu 

Wie ist das für Ihre Kinder?
Unsere Tochter wird bald 15 und da gehört ein Instagram-Profil natürlich irgendwie dazu. Und bei diesem Prozess dann loszulassen und sie auch einzuführen mit einer Sicherheit, dass sie sich dessen bewusst ist, wie sie die App nutzt ist nicht immer leicht. 

Wir versuchen unseren Kindern beizubringen, dass sie aufpassen müssen, gerade wenn man einen gewissen Nachnamen hat. 

Es gibt immer Leute, die Hass verbreiten, und da versuchen wir unsere Kinder drauf vorzubereiten.

Ist das noch extremer geworden, seit Sie wieder zurück in Deutschland sind?
Wir waren elf Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Amerika – zumindest konnten wir dort sehr privat leben. Sie sind jetzt auf einer deutschen Schule und wurden dort schon mit Artikeln über uns konfrontiert. Manchmal sind das Texte, die wir selbst vielleicht noch gar nicht kennen. Das ist jetzt die große Lernaufgabe, dass sie sich da ein dickes Fell aneignen. 

Haben Ihre Kinder Ambitionen in die Fußstapfen ihrer berühmten Eltern zu treten?
Bei unserer Ältesten kristallisieren sich Tendenzen heraus und sie schwingt mit auf unserer Energie. Sie findet den Bereich Podcast spannend und auch, wenn wir auf der Bühne stehen. Aber seit wir hier in Deutschland sind, versteht sie, was es bedeutet in der Öffentlichkeit zu stehen. Und dann hat sie die Bremse gezogen und möchte sich entsprechend noch etwas Zeit lassen. Ich sage meinen Kindern auch immer, dass der Weg mit berühmten Eltern in die Öffentlichkeit einfacher ist, als der Weg zurück und Dinge aus dem Netz zu nehmen.

Wie koordinieren Sie Ihre Rolle in der Öffentlichkeit mit der Privatsphäre?
Es ist völlig normal, dass Frauen heutzutage berufstätig sind. Es hat zwar nicht jede fünf Kinder, aber gerade das war auch der Ansporn zurück nach Deutschland zu kommen, weil ich hier sehr viel mache und wir eine Patchworkkonstellation haben, wo wir einander unterstützen. 

Wir waren gerade zu acht im Urlaub und da brauche ich danach vielleicht auch mal etwas Me-Time. Ich finde es wichtig, dass ich mir auch Raum für mich selbst schaffe – für eigene Leidenschaften und Fortbildungen. Wir haben ein System für uns gefunden, das all das ermöglicht.

Wie gehen Ihre Kinder damit um?
Meine Kinder sind alle sehr nah beieinander. Als sie kleiner waren, war das natürlich nicht so einfach möglich. Da war es auch mein Interesse mich gewissermaßen für sie aufzuopfern – sie hatten da natürlich auch andere Bedürfnisse. Haben sie heute natürlich auch noch, aber eben andere. Es ist mittlerweile okay sie alleine zu lassen und sie sagen mir auch, dass ich mir Entspannung erlauben solle. Gerade meine große Tochter steht da hinter mir und erklärt:

Nimm dir Zeit, wir sind okay, wir sind bei Papa.

Das finde ich total schön, weil wir als Frauen uns oft im Alltag verlieren. Es ist wichtig Raum und Zeit für uns zu schaffen und unseren Herzenswünschen zu folgen. Wir dürfen uns nicht selbst verlieren und schließlich aus dem Mangel heraus agieren.  

Und wie verstehen sich die Kinder im Patchworksystem untereinander?
Da hatte ich wirklich großes Glück, denn wenn sich die Eltern verstehen, wird das meist auch auf die Kinder übertragen. Die Kinder haben uns als Vorbilder und schauen auf uns. Wenn sie dann sehen, dass es uns gut geht und es harmonisch ist, dann ist es das auch unter den Kindern. Die schwingen mit auf unserer Energie. Sollte es Unruhe geben, werden die Kinder automatisch auch unruhig und dann wird es auch für sie schwierig sich zu verstehen. Egal, ob das ein neuer Freund ist mit Kindern oder auch Halbgeschwister untereinander.