Härtester Ex-007 geschockt vom Amazon-Aufkauf der „James Bond“-Marke
Der Aufkauf der „James Bond“-Marke hat ein Beben durch die Filmindustrie gejagt. Im Interview zeigt sich Timothy Dalton „schockiert“ über die Entwicklung.
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Der Aufkauf der „James Bond“-Marke hat ein Beben durch die Filmindustrie gejagt. Im Interview zeigt sich Timothy Dalton „schockiert“ über die Entwicklung.
Dass „Keine Zeit zu sterben“ das finale Kapitel von Daniel Craigs Laufbahn als Agent Ihrer Majestät sein würde, war allen bewusst. Dass der 2021 erschienene „James Bond“-Film jedoch auch die Ära der 007-Filme, wie wir sie kennen und lieben, beendet, dürfte dieser Tage so manchem Fan schlaflose Nächte besorgen. Was wird jetzt aus Bond, nun da „temporäre Stimmen“ das alleinige Sagen in der Zukunft der populären Marke haben durch den Aufkauf der Rechte durch Amazon?
Eine Frage, die sich auch Timothy Dalton gestellt hat. Der 78-Jährige verkörperte den britischen Agenten in den beiden Filmen „Der Hauch des Todes“ von 1987 und „Lizenz zum Töten“ von 1989, gilt in den Augen nicht weniger als der wohl härteste Bond aller Zeiten, mehr noch als Craig. Kein Wunder, vor allem sein letzter Film war die direkte Antwort auf die brutalen Actionfilme mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger.
Timothy Dalton fürchtet um die Bond-Zukunft
Im Interview mit Radio Times zeigte sich Dalton geradezu überrumpelt von der Entwicklung. Seine Bond-Filme wurden zwar noch von Albert Broccoli produziert, dessen Kinder Barbara Broccoli und Michael G. Wilson waren jedoch ebenfalls beteiligt. Sie wurden eingelernt, um das Familienunternehmen Eon Productions zu übernehmen, wenn man so will. So konnte Dalton beide Generationen kennenlernen:
„Ich war sehr überrascht und schockiert. Barbara [Broccoli] ist eine fabelhafte Frau und eine wunderbare Produzentin, ebenso wie ihr Vater Cubby Broccoli, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe und den ich sehr mochte. Er war ein sehr mächtiger und starker Anker für die Filmreihe. Nichts wurde realisiert, was er nicht abgesegnet hatte, und es ist schade, dass er nicht mehr bei uns ist. […] Er hat die Filmreihe gut geführt und das ist jetzt nicht mehr so.“
Offenbar fürchtet Dalton, dass Amazon die Marke nun völlig verwässern könnte. Eine Angst, die nicht ganz unbegründet ist, wie wir finden:
James Bond: Neues wagen, aber das Traditionelle bewahren
Timothy Dalton ist sich darüber im Klaren, dass Stillstand das Ende selbst so populärer Filmreihen wie „James Bond“ bedeuten kann. Es ist unumgänglich, mit der Zeit zu gehen, nicht nur in technischer Hinsicht. Genau das hatte die Familie Broccoli stets beherzigt. Und genau das wünsche er sich nun auch vom neuen Eigentümer Amazon MGM Studios: Neues zu wagen, aber zugleich das Traditionelle zu wahren. Einen kleinen Seitenhieb kann er sich dennoch nicht verkneifen:
„Wie auch immer, ich wünsche ihnen viel Glück. Ich wünsche ihnen alles, alles Gute. Sie werden ihr Bestes tun, um eine Menge Geld zu verdienen, also werden sie hoffentlich auch gute Filme machen.“