Hollywoods unglaubliche Todesfälle: Schauspielerin Lana Clarkson (†40) von Beatles-Produzent erschossen

In Hollywood passieren nicht nur unfassbare Geschichten vor der Kamera, sondern auch dahinter. GALA blickt zurück auf die mysteriösesten Todesfälle und Schicksale rund um die Traumfabrik. Diesmal: der brutale Mord an Schauspielerin Lana Clarkson.

Mär 1, 2025 - 21:02
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Hollywoods unglaubliche Todesfälle: Schauspielerin Lana Clarkson (†40) von Beatles-Produzent erschossen

In Hollywood passieren nicht nur unfassbare Geschichten vor der Kamera, sondern auch dahinter. GALA blickt zurück auf die mysteriösesten Todesfälle und Schicksale rund um die Traumfabrik. Diesmal: der brutale Mord an Schauspielerin Lana Clarkson.

In den frühen Morgenstunden des 3. Februar 2003 durchbricht ein ohrenbetäubender Knall die Ruhe der kleinen Stadt Alhambra im Los Angeles County, Kalifornien. In seiner luxuriösen 10-Zimmer-Villa, die den Namen "Pyrenees Castle" trägt, beendet der berühmte Musikproduzent Phil Spector mit einem Schuss aus seinem Revolver das Leben von Schauspielerin Lana Clarkson, †40.

Der Mordfall erschüttert Hollywood und dominiert jahrelang die Schlagzeilen. Doch wie kam es zu dem grausamen Verbrechen?

Lana Clarkson hat sich als Schauspielerin einen Namen gemacht 

Lana Clarkson wächst in Kalifornien auf und beginnt im Alter von 18 Jahren ihre Modelkarriere. Wenig später konzentriert sie sich auf die Schauspielerei – mit Erfolg. Ihre erste Rolle ergattert sie 1982 in der Teenie-Komödie "Ich glaub', ich steh' im Wald" an der Seite von Sean Penn. Nach kleinen Auftritte in Hitfilmen wie "Scarface" gelingt ihr 1985 der Durchbruch: mit der Hauptrolle in dem Fantasystreifen "Barbarian Queen". Dieser sowie weitere Science-Fiction-Filme bringen ihr unter Fans einen Kultstatus ein. 

Lana Clarkson als Amethea in dem Fantasyfilm "Barbarian Queen"
Lana Clarkson als Amethea in dem Fantasyfilm "Barbarian Queen"
© Allstar

Nach ihrem Mitwirken an verschiedenen Fernsehserien, darunter "Knight Rider" sowie "Das A-Team", legt sie jedoch eine Zwangspause ein. Ende 2001 bricht sich Lana Clarkson bei einem Sturz beide Handgelenke, wie ihre Mutter Donna gegenüber "Telegraph" offenbart. Das legt ihre Karriere für ein Jahr auf Eis, daraufhin hat sie Schwierigkeiten, wieder Anschluss in der Traumfabrik zu finden.

Lana Clarkson und Liat Goodson in dem Film "Mit Köpfchen und Kurven" 1997
Lana Clarkson und Liat Goodson in dem Film "Mit Köpfchen und Kurven" 1997
© United Archives GmbH

Um sich über Wasser zu halten, fängt sie 2003 als Hostess im Club "House of Blues" an, der Schauspieler Dan Aykroyd gehört. Dort tummeln sich immerhin einige Hollywoodstars, sie hofft, in der Lokalität in West Hollywood Kontakte in der Branche zu knüpfen. Nur drei Wochen nach ihrer Einstellung trifft Lana Clarkson in der Bar auf Phil Spector – was ihr Schicksal besiegelt.

Musikproduzent Phil Spector erschießt die Schauspielerin

Phil Spector, der unter anderem Songs und Alben für Superstars wie die Beatles, John Lennon und Tina Turner produziert hat, lädt Lana Clarkson in seine Villa ein. Sie stimmt zu, die beiden werden von Spectors Fahrer Adriano De Souza um 03:30 Uhr Ortszeit vor der schlossgleichen Villa des damals 63-Jährigen abgesetzt, wie die "Los Angeles Times" wenig später berichtet. Um kurz vor 5:00 Uhr ertönt ein Schuss, einige Minuten darauf verlässt Phil Spector sein Haus. "Ich glaube, ich habe jemanden umgebracht", soll er laut De Souza gesagt haben, während er einen Revolver in der Hand hält.

Phil Spectors einstiges Haus in Alhambra, Kalifornien, in dem er Lana Clarkson erschoss, wird inzwischen für Hochzeiten genutzt
Phil Spectors einstiges Haus in Alhambra, Kalifornien, in dem er Lana Clarkson erschoss, wird inzwischen für Hochzeiten genutzt
© Backgrid

Nachdem der Chauffeur die Polizei alarmiert, wird Lana Clarksons Leiche in der Nähe der Hintertür zusammengesunken auf einem Stuhl vorgefunden. Über ihrer Schulter hängt ihre Handtasche. Ihr wurde in den Mund geschossen – überall ist Blut. 

Was ist passiert?

Nur zwei Tage vor dem grausamen Mord gibt Phil Spector sein erstes Interview seit 20 Jahren. Im Gespräch mit Mick Brown vom "Telegraph" betont der Musikproduzent, dass er eine "gequälte Seele" habe. "Ich habe Teufel in mir, die mich bekämpfen", sagt er und fügt hinzu, dass er "wahrscheinlich relativ verrückt" sei.

Am 19. März 2007, vier Jahre nach der Tötung, beginnt der Mordprozess. Bei diesem kann die Staatsanwaltschaft beweisen, dass Phil Spector in der Vergangenheit bereits mehrere Frauen mit einer Waffe bedroht hat, nachdem diese ihn zurückgewiesen hatten. Es wird also angenommen, dass Lana Clarkson die Avancen des 23 Jahre älteren Mannes abgelehnt hat und gehen wollte – woraufhin er sie erschoss.

Lana Clarkson bei der Creation Entertainment's Comic Book and Pop Culture Convention am 1. Februar 2003 – zwei Tage vor ihrem Tod
Lana Clarkson bei der Creation Entertainment's Comic Book and Pop Culture Convention am 1. Februar 2003 – zwei Tage vor ihrem Tod
© Albert L. Ortega

Sheena M. Joyce, Macherin der Doku "Phil Spector – Musikgenie und Mörder", mutmaßt, dass die Schauspielerin überhaupt nur mit Spector mitgegangen sei, weil sie ihn zuvor im "House of Blues" nicht erkannt und aufgrund seiner langen Perücke für eine Frau gehalten habe. Sie habe es wieder gutmachen wollen und sich daher dazu breitschlagen lassen, ihn für einen Absacker zu begleiten. Clarkson habe dem Fahrer gesagt, dass sie "nur auf einen Drink" reingehe. De Souza habe daher im Wagen gewartet, um Lana später nach Hause zu fahren – doch dazu kommt es nicht.

Phil Spector wird erst nach zweitem Prozess verurteilt

Der Mordprozess endet im Herbst des gleichen Jahres ohne Urteil, denn er wird zu einem sogenannten Mistrial deklariert, einem fehlerhaften Gerichtsverfahren. Der Grund: Die Jury kann sich nicht einigen, zehn der Jury-Mitglieder plädieren auf schuldig, zwei auf unschuldig. 

Phil Spector verlässt das Gerichtsgebäude nach dem ersten Prozess am 26. September 2007
Phil Spector verlässt das Gerichtsgebäude nach dem ersten Prozess am 26. September 2007
© ZUMA Press

Zwei Jahre später wird Phil Spector schließlich wegen "murder of the second degree" verurteilt, was im deutschen Rechtssystem einem Totschlag gleichkommt. Am 29. Mai 2009 wird ihm eine Haftstrafe von 19 Jahren bis lebenslänglich auferlegt. Phil Spector stirbt am 16. Januar 2021 im Alter von 81 Jahren im Gefängniskrankenhaus an den Folgen einer Coronaerkrankung.

Lana Clarksons Vermächtnis

Während der Prozesse stellt die Verteidigung Lana Clarkson als abgehalfterte Schauspielerin dar. Mit 40 Jahren habe sie die Hoffnung auf weiteren Erfolg in Hollywood aufgegeben und sich schließlich das Leben genommen, so die kontroverse Argumentation.

Lana Clarkson (†)
Lana Clarkson (†)
© ZUMA Press

Doch Donna Clarkson weiß es besser. Sie behält ihre Tochter auf ewig als wundervollen Menschen in Erinnerung, wie sie gegenüber "Telegraph" betont. "Lana hat dich einfach mit Lachen und Freude erfüllt, so war sie. Wenigstens können die Leute jetzt sehen, wer sie wirklich war – und das ist eine gewisse Gerechtigkeit für Lana."

Verwendete Quellen: telegraph.co.uk, latimes.com,  "Phil Spector – Musikgenie und Mörder"