Jürgen Klopp: "Heimat ist für mich immer da, wo sich meine Frau wohlfühlt"

Trainerlegende Jürgen Klopp hat einen Vertrag "auf globaler Ebene" bei Red Bull unterzeichnet. Wird der erfolgreiche Coach nun zum Weltenbummler? Zum Thema Heimat hat Klopp eine klare Meinung – und die hat wesentlich mit seiner Frau Ulla zu tun.

Jürgen Klopp, 57, hat seine Ankündigung von Anfang des Jahres wahr gemacht: Nach seiner jahrelangen, erfolgreichen Tätigkeit als Trainer bei verschiedenen Fußballklubs, zuletzt beim FC Liverpool, legte er eine Pause vom Job an der Seitenlinie ein. Nun ist bekannt: Klopp steigt als "Global Head of Soccer" bei Red Bull im österreichischen Salzburg ein.

Jürgen Klopp steigt auf globaler Ebene bei Red Bull ein

Die Nachricht bestätigte der 57-Jährige nun selbst mit einer Videobotschaft auf seinem Instagram-Account. "Einige von euch haben es vielleicht schon gehört, andere nicht", so Klopp in dem Clip. "Ab dem 1. Januar 2025 werde ich 'Head of Globl Soccer' bei Red Bull sein. Und darauf freue ich mich schon sehr." Sein neuer Job könnte ihn zu einem Weltenbummler machen – doch was bedeutet das für ihn und seine Ehefrau Ulla? Zwar geht es nun für Jürgen Klopp als "Leitbullen im Fußballbereich", wie ihn die österreichische "Kronen Zeitung" nennt, zum gigantischen Brausekonzern ins malerische Salzburg. Wie oft die Trainerlegende aber tatsächlich bei den Mozartstädtern vor Ort sein wird, ist noch unklar. Immerhin steigt Klopp "auf globaler Ebene" ein.

"Mit meinem Einstieg bei Red Bull auf globaler Ebene möchte ich die unglaublichen Fußballtalente, die uns zur Verfügung stehen, entwickeln, verbessern und unterstützen", wird Klopp von "Red Bull" zitiert. "Gemeinsam können wir entdecken, was möglich ist. Ich sehe meine Rolle in erster Linie als Mentor für die Trainer und das Management der Red Bull Klubs, aber letztendlich bin ich Teil einer Organisation, die einzigartig, innovativ und zukunftsorientiert ist."

Aktuell sind die Red-Bull-Klubs in Salzburg, New York, São Paulo und Leipzig. Sollte Klopp seine Mentorenaufgabe an all diesen Trainer- und Managementstandorten ausüben, steht ihm in den kommenden Monaten bis Jahren ein wahrer Weltenbummlerjob bevor. Doch auch ein Weltenbummler braucht ein Zuhause.

"Heimat ist für mich immer da, wo sich meine Frau wohlfühlt"

"Heimat, das sind für mich verschiedene Orte", erklärte Klopp im November 2023 in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Das ist personengebunden und ortsgebunden zugleich. Heimat ist für mich immer da, wo sich meine Frau wohlfühlt, weil ich einfach in ihrer Nähe sein will. Und damit ist dann auch alles in Ordnung." Schon seit 2005 ist er mit seiner zweiten Ehefrau Ulla Sandrock, verheiratet, beide brachten je ein Kind mit in die Beziehung. "Unsere beiden Söhne, meine Ulla und ich bilden eine perfekte Familie", sagte Klopp einst im "Focus". Er hatte die Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin in einer Mainzer Kneipe kennengelernt, in der sie damals kellnerte und er mit seiner Mannschaft nach den Spielen feierte. Auch im Podcast "Hotel Matze" schwärmte Klopp jüngst von seiner Frau: "Ich habe von keinem Menschen mehr gelernt als von Ulla. Sie hat einen anderen Blick aufs Leben. Am allermeisten mag ich an so einer Beziehung, dass du immer jemanden hast, der im Notfall den richtigen Blick hat."

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Eine ungewöhnlich treue Trainerseele

Jürgen Klopp ist einer der wenigen Star-Trainer, die nie auf den Schleudersitzen der Ligen saßen und auch selbst nicht ständig neue Herausforderungen suchten. Von 2015 bis zum Saisonende im Mai 2024 coachte er den FC Liverpool. Er führte die Reds 2019 zum Champions-League-Titel und ein Jahr später auch zum ersten Meistertitel nach 30 Jahren. Damit setzte er sich in der britischen 500.000-Einwohner-Stadt ein Denkmal.

Eine ähnliche Welle der Begeisterung und tiefe Fanliebe wie in der mittelenglischen Küstenstadt wurde dem gebürtigen Stuttgarter auch in seinem vorherigen Trainerposten zuteil. Sieben Jahre lang war er von 2008 bis 2015 als Coach bei Borussia Dortmund tätig. Die Schwarz-Gelben gewannen unter seiner Leitung zwei Meisterschaften und ein Pokalfinale. Auch hier saß der Schock tief, als er seinen Wechsel ankündigte.

Mit seiner ersten Cheftrainerstation verbindet ihn ebenfalls ein jahrelanges Engagement. Von 2001 bis 2008 coachte er die Fußballprofis beim FSV Mainz 05 – dort war er von 1990 bis 2001 auch schon als Spieler aktiv.

Verwendete Quellen: instagram.com, redbull.com, krone.at, faz.net, focus.de, Podcast "Hotel Matze", kreiszeitung.de