Prinzessin Charlotte : Die Tradition hinter ihrem Matrosen-Look
Bei der "Trooping the Colour"-Parade 2024 präsentiert Prinzessin Charlotte sich in einem Matrosen-inspirierten Look – im Jahr zuvor war es Prinz Louis, der maritim gekleidet war. Hinter diesem Stil steckt eine Tradition der Königsfamilie.
Bei der "Trooping the Colour"-Parade 2024 präsentiert Prinzessin Charlotte sich in einem Matrosen-inspirierten Look – im Jahr zuvor war es Prinz Louis, der maritim gekleidet war. Hinter diesem Stil steckt eine Tradition der Königsfamilie.
Bei der "Trooping the Colour"-Parade 2024 erschien Prinzessin Charlotte, 9, nicht nur im Partnerlook mit ihrer Mutter, Catherine, Princess of Wales, 42 – ihr Outfit hatte auch ein weiteres Detail, das einer Tradition des britischen Königshauses zugeordnet werden kann. Gemeint ist natürlich der maritime Stil ihres blau-weißen Kleids mit Schleife. Dieser stach auch schon bei der Geburtstagsparade 2023 ins Auge, wo die Prinzessin ein ähnliches Modell in Weiß-Rot trug. Blickt man auf die Balkon-Fotografien in 2022, fällt auch der Matrosenanzug von Prinz Louis, 6, auf. Doch was hat es damit auf sich?
Prinzessin Charlotte: Die 170 Jahre alte Tradition der Matrosen-Kleidung
Für den Ursprung der maritimen Vorliebe des britischen Königshauses ist eine Reise in die Vergangenheit erforderlich. Alles startete mit Queen Victoria, die von 1837 bis 1901 regierte und die Gesellschaft, ihre Normen und Traditionen in ihrer 63-jährigen Regierungszeit nachhaltig prägte. Die Königin war eine begeisterte Unterstützerin der Royal Navy und der britischen Seefahrt im Allgemeinen – nicht unbedingt aus persönlichem Interesse, sondern eher als Zeichen ihres Patriotismus für das britische Empire, das sie aufrechterhalten und erweitern wollte. Regelmäßig veranstaltete Flottenparaden und nahm auch selbst daran teil.
Aus dieser Begeisterung heraus lies Queen Victoria eine Matrosenuniform für ihren ältesten Sohn Prinz Edward VII. anfertigen. Dieser trug sie im Alter von vier Jahren bei einer Fahrt um die Kanalinseln an Board, welche im Rahmen der Flottenparade stattfand. Alle Matrosen, die an Deck versammelt waren, seien sehr erfreut gewesen und jubelten ihm zu, wie die Monarchin selbst in ihrem Tagebuch schrieb. Es war das erste Mal, das ein solches Kleidungsstück von einem Mitglied der Royal Family getragen hat. Diese positive Erfahrung schien Victoria ermutigt zu haben ihre Vorliebe für maritime Kleidung weiter voranzutreiben.
Victorias Ehemann Prinz Albert war von dem niedlichen Outfit so angetan, dass er ein Porträt seines Sohnes in diesem Matrosenanzug bei dem deutschen Künstler Franz Xaver Winterhalter als Weihnachtsgeschenk für Victoria in Auftrag gab. Dieses Kunstwerk stellte die Königsfamilie im darauffolgenden Jahr im St. Jame's Palace aus, wo es mehr als 100.000 Besucher bewunderten. Abzüge und Zeichnungen des Porträts erreichten die Öffentlichkeit und lösten in ganz Großbritannien anhaltende Begeisterung für nautische Kindermode aus. Nicht nur der britische Adel liebte die Matrosen-Kostüme, sondern auch das gemeine Volk. Während des Vikrotianischen Zeitalters und auch in der Edwardianischen Ära hielt der Seefahrts-Enthusiasmus an – bis ins 20. Jahrhundert. Königin Victoria erschaffte einen Mode-Trend, den auch Prinzessin Diana liebte.
Prinzessin Dianas Schwäche für nautische Mode
Auch wenn Prinzessin Diana dafür bekannt war, das königlichen Modeprotokoll weit auszulegen, spielte ihr der traditionelle Matrosen-Trend ihr in die Fashion-Karten. Sie liebte den nautischen Stil und zeigte das bei unzähligen Gelegenheiten: Schleifen, der typische Kragen oder auch der Seemannshut stehen niemandem so gut, wie der Modeikone.
Natürlich weitete sie ihre Begeisterung auch auf ihre Söhne aus. Da die viktorianische Tradition besonders bei Kindern beliebt war, zögerte Diana nicht ihre Söhne Prinz William und Prinz Harry schon früh an den Seefahrer-Trend heranzuführen. Partnerlook gefällig? Wieso nicht!
Und so kam es zustande, dass Prinz William fast 40 Jahre vor seinem jüngsten Sohn Prinz Louis bereits im Matrosenkostüm vom Balkon während der "Trooping the Colour"-Parade winkte.
Es ist nicht das einzige Beispiel aus dieser Zeit, bei dem die jüngsten Royals nautisch gekleidet waren. Auch bei der Hochzeit von Prinz Andrew und Sarah Ferguson folgte die Königsfamilie dem Vorbild ihrer Vorfahren und hüllte die Blumenkinder in niedliche Matrosen-Kostüme.
Eine schöne Tradition, die Prinzessin Charlotte in diesem Jahr fortführt.