Reinhold Messner: Will ihn seine Familie nun entmündigen?

Reinhold Messner warf seinen Kindern Undankbarbeit vor, sprach von Erbstreit und behauptete, seine Familie habe ihn "rausgekickt". In einem neuen Interview legt der Bergsteiger nach und meint: "Jetzt hoffen sie, dass ich verrückt werde".

Die Vorwürfe wiegen schwer, doch Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, 79, setzt noch einen obendrauf. Nachdem er im Juli 2024 mit dem "Südtiroler Wochenmagazin" und der "Apotheken Umschau" über seinen familiären Erbschaftsstreit sprach und seine Aussagen gegenüber dem italienischen TV-Sender "Rai News 24" kürzlich untermauerte, erhebt er nun im Interview mit der Zeitung "La Repubblica" neue Vorwürfe gegenüber seinen Kindern.

Reinhold Messner: "Jetzt hoffen sie, dass ich verrückt werde, um mich zu entmündigen"

Ein explosives Messner-Interview toppt dieser Tage das nächste. Im Juli behauptete der Extremsportler im Gespräch mit der "Apotheken Umschau": "In dem Moment, als ich mein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt hatte, zerbrach die Familie." Das sei vor gut vier Jahren passiert. "Die Frage, wer mehr bekommt", habe dabei "im Vordergrund" gestanden und Reinhold Messner "stand mit 75 am Abgrund". Der Südtiroler behauptete weiter, dass seine vier Kinder den Wert seiner "Großzügigkeit nicht schätzen" würden. Den Fehler, eine Erbschaft zu Lebzeiten zu regeln, würde er nicht noch einmal machen.

Reinhold Messners „Familie zerbrach“: Ehefrau Diane verliert eindeutige Worte über Erbstreit

Mit diesen Aussagen holte der weltberühmte Bergsteiger den Erbschaftsstreit in die Öffenlichtkeit. In einem weiteren Interview legt Reinhold Messner nun noch einmal nach. Das Thema lässt ihm anscheinend keine Ruhe. Gegenüber der italienischen Zeitung "La Repubblica" behauptet der bald 80-Jährige, dass sein sich Sohn und seine Töchter nie wirklich mit seinem Lebenswerk beschäftigt hätten und lässt den explosiven Vorwurf fallen: "Jetzt hoffen sie, dass ich verrückt werde, um mich zu entmündigen und zu stoppen."

Ex-Frau Simone soll ihn angeblich rausgeworfen und von den Kindern getrennt haben

Während eines weiteren Interviews mit "Rai News 24" wiederholte Reinhold Messner vor wenigen Tagen bereits seine Aussagen zum Erbstreit und der zerbrochenen Familie und ging auch da noch einen Schritt weiter. "Ich hätte nie gedacht, dass meine Familie jemanden 'rauskickt' – es ist mir passiert, ich habe es ertragen und ich lebe damit", so der berühmte Extremsportler. Dann fügte er hinzu: "Die Geschichte ist so schlimm, dass sie niemand glauben kann, wenn er sie nicht selbst erlebt hat."

Im Interview mit "La Repubblica" holt Reinhold Messner nun gegen seine zweite Ehefrau Sabine Stehle – Ex-Partnerin und Mutter seiner drei Kinder Magdalena, 36, und Anna Messner, 23, und Simon Messner, 34 – erneut aus. Ihren angeblichen Rauswurf vor fünf Jahren und die Trennung von seinen Kindern beschreibt er als den schwierigsten Moment in seinem Leben und behaupet: "Sie hat mir nicht erklärt, warum." In seinem neuen Buch "Gegenwind" werde Reinhold Messner den Familienstreit ebenfalls aufgreifen, berichtete zuvor der TV-Sender "Rai News 24".

Ehefrau Diane Messner könne sich so etwas mit ihren Eltern "nicht vorstellen"

Im Gespräch mit dem Sender "Rai" kam auch Messners dritte Ehefrau Diane Messner, 44, die er im Mai 2021 heiratete, zu Wort. Wie Reinhold hoffe auch sie, dass sich das "angespannte Verhältnis" zu seinen Kindern verbessere. Die Gründe des Erbstreits könne Diane aber "nicht nachvollziehen". Sie sei "erst später in Reinholds Leben" gekommen. "Für mich ist das nicht greifbar", so die 44-Jährige, die betonte: "So eine Situation könnte ich mir mit meinen Eltern nicht vorstellen."

Sohn Simon beteuert: "Es gibt keinen Streit"

2017 gab Simon Messner noch in der Doku seines Vaters "Ama Dablam – Drama am heiligen Berg" sein Schauspiel-Debüt und verkörperte ihn. Gemeinsam gründeten sie die Messner Mountain Movie GmbH, eine Filmproduktionsfirma. Mit seinem Vater wollte Simon quasi den Bergfilm neu erfinden, berichtete das "Handelsblatt" 2019. Mittlerweile sollen Reinhold Messner und sein Sohn nicht mehr miteinander reden.

Reinhold Messner: "Ich bin nicht mein Vater" – seine Kinder verschwiegen ihre Herkunft

Der Kontakt sei abgebrochen, so Messner gegenüber "Rai News 24". Das ließ auch Simon Messner im Gespräch mit dem "Südtiroler Wochenmagazin" durchscheinen. Im Interview beteuerte er vor wenigen Wochen: "Es gibt keinen Streit zwischen den Geschwistern". Kurz zuvor zeigte er sich im Interview mit dem "BR" traurig über die Aussagen seines Vaters. "Er nimmt es seinem Vater übel, dass er an die Öffentlichkeit ging, statt mit seinen Kindern zu sprechen", berichtete das "Südtiroler Wochenmagazin" anschließend.

Für die Zukunft wünsche sich der 34-Jährige mehr "Ruhe". Im Gegensatz zu seinen Geschwistern ist er bisher das einzige Messner-Kind, dass sich zu den Vorwürfen des berühmten Vaters äußert.

Auch Ex-Frau Sabine Stehle will Messners Aussagen geraderücken

Auch seine Mutter Sabine Stehle, Messners zweite Ehefrau, die mehr als ein Jahrzehnt mit dem Bergsteiger liiert war, äußerte sich. Sie betonte ebenfalls, dass es zwischen ihren Kindern keinen Streit ums Erbe geben würde, berichtete das "Südtiroler Wochenmagazin".

Mit Messner hat sie neben Sohn Simon noch die Töchter Magdalena und Anna Messner. Reinhold Messners ältestes Kind, Tochter Làyla Messner, 43, stammt aus seiner Beziehung mit Nena Holguin. Bleibt nur zu hoffen, dass Reinhold Messner seiner Familie in seinem neuen Buch nicht noch mehr Vorwürfe macht …

Verwendete Quellen: ff-bz.com, apotheken-umschau.de, rainews.it, repubblica.it, br.de, handelsblatt.com