Verpasste Chance für „The Odyssey“: Jetzt hilft nur noch der „Herr der Ringe“-Trick
Diese jahrtausendalte Geschichte bekommt endlich ihre Chance auf der großen Leinwand. Doch der Star-Regisseur hätte viel früher mit der Erzählung ansetzen können.
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Diese jahrtausendalte Geschichte bekommt endlich ihre Chance auf der großen Leinwand. Doch der Star-Regisseur hätte viel früher mit der Erzählung ansetzen können.
Mächtige Zyklopen, sechsköpfige Seeungeheuer, eine geheimnisvolle Zauberin: Im Sommer 2026 soll das Fantasie-Spektakel „The Odyssey“ in den Kinos starten. Kultregisseur Christopher Nolan holt hierfür einen Hollywood-Star nach dem anderen mit ins Boot der Adaption und die Spannung steigt mit jeder weiteren Nachricht.
Das erste Bild der namensgebenden Hauptfigur Odysseus sorgte kürzlich online für einiges an Aufsehen. Matt Damon zeigte sich hier erstmals in der Rüstung des Helden – mehr dazu verrät euch dieses Video:
Mit „The Odyssey“ wagt sich Christopher Nolan an die Adaption von „Odyssee“ des berühmten griechischen Dichters Homer. Das Epos erzählt die Geschichten des Helden Odysseus und seiner Crew während ihrer abenteuerlichen Seefahrt nach Ithaka.
Die gefährliche Heimreise über das Mittelmeer ist geprägt von epischen Schlachten und mythischen Kreaturen. Dieser Stoff gehört eindeutig auf die große Leinwand, doch der „Oppenheimer“-Regisseur verpasst mit dieser Herangehensweise leider eine gewaltige Chance à la „Wicked“: einen Zweiteiler in die Kinos zu bringen.
Ich bekenne mich an dieser Stelle eindeutig als leidenschaftlicher Fan der griechischen Mythologie und meiner Meinung nach hätte Nolan tatsächlich viel früher mit der Erzählung ansetzen können. Denn die Geschichte des berechnenden Odysseus fängt bereits deutlich zuvor in Homers „Ilias“ an.
Deutscher Regisseur kam Nolan zuvor
Hier kämpft Odysseus während des trojanischen Krieges mit List und Tücke an der Seite von Menelaos. Seine Rolle war besonders wichtig, immerhin soll der Liebling der Göttin Athene auf die entscheidende List mit dem Trojanischen Pferd gekommen sein. Mit dieser Handlung hätte der Charakter des Helden und seiner Beziehungen etabliert werden können. Der König von Ithaka wollte ursprünglich nicht einmal in den Krieg ziehen, sondern bei seiner Frau Penelope bleiben. Bei dieser Reise wäre ich als Zuschauerin gerne dabei gewesen.
Der Trojanische Krieg wurde bereits vor 21 Jahren im großen Stil in „Troja“ vom deutschen Regisseur Wolfgang Petersen verfilmt. Hier zeigte sich kein anderer als Sean Bean („Game of Thrones“) in der Rolle des griechischen Helden. Die Verfilmung findet ihr aktuell hier bei Prime Video.
Zwar ist aktuell nicht bekannt, dass Nolan eine Fantasy-Reihe plant, aber genug Material gibt die Literaturvorlage definitiv her – doch meine Hoffnung ist noch nicht ganz über die Planke gegangen. Falls Nolans Film ein Erfolg wird, könnte der „Herr der Ringe“-Trick helfen.
Nachdem die Hauptreihe die Zuschauer*innenherzen eroberte, folgte die Adaption der „Hobbit“-Reihe. Die konnte den einstigen Ruhm der Fantasy-Reihe zwar nicht erreichen, aber zeigt weitere bisher unentdeckte Seiten von Mittelerde. Sollte Nolans Erzählung noch mehr Zuschauer*innen für griechische Mythologie begeistern, wäre die Ilias eine perfekte Ergänzung.