Anna Kendrick: "Warum sollte mir jemand ein Kind anvertrauen?"
Anna Kendrick macht schon seit Langem keinen Hehl aus ihrer Familienplanung. Sie möchte keine. Kinder zu haben ist für die Schauspielerin keine Option. Trotzdem macht sie sich Gedanken – und ist verwundert darüber, wie lässig Männer mit der Nachwuchsfrage umgehen.
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Anna Kendrick macht schon seit Langem keinen Hehl aus ihrer Familienplanung. Sie möchte keine. Kinder zu haben ist für die Schauspielerin keine Option. Trotzdem macht sie sich Gedanken – und ist verwundert darüber, wie lässig Männer mit der Nachwuchsfrage umgehen.
Schon im Jahr 2016 machte Anna Kendrick, 39, deutlich, dass sie nicht vorhabe, Kinder in die Welt zu setzen. In ihrem Bestseller "Scrappy Little Nobody" nahm der Hollywoodstar kein Blatt vor den Mund, offenbarte: "Mutterschaft ist nichts für mich." Eine Aussage, die vermutlich noch immer polarisiert. Nicht jede:r versteht die Entscheidung einer Frau, nicht den Drang zu verspüren, neues Leben in die Welt zu setzen. Dabei irritiert die Schauspielerin vor allem eine bislang kaum beachtete Perspektive.
Anna Kendrick macht Männerperspektive fassungslos
"Ich habe kürzlich über einen Satz nachgedacht, den ich von Männern gehört habe, wenn es um ihren zukünftigen Kinderwunsch ging, und da ist er mir eingefallen: Ich glaube nicht, dass ich das jemals eine Frau sagen gehört habe", stellt Kendrick im Interview mit "Flow Space" fest. "Das, was sie dann sagen, ist: 'Ja, vielleicht eines Tages – ein paar Kinder, die herumlaufen.'" Die stoische Akzeptanz dieser fast unbekümmerten Einstellung verursacht bei dem "Pitch Perfect"-Star gleich einen erhöhten Puls: "Ich glaube nicht, dass ich jemals eine Frau das sagen gehört habe! Weil es ein bestimmtes Bild vermittelt, ja?"
Dieses "bestimmte Bild", wie Kendrick es auffasst, sei, "dass man am Ende des Arbeitstages nach Hause kommt, seine sprichwörtliche Aktentasche abstellt, sich einen Cocktail macht und eine Frau in einem Laura-Ashley-Kleid im Garten steht und ein paar Kinder – in Weiß! – rennen herum." Ihre sarkastische Frage an Männer: "Ähm, was haben Sie damit zu tun, Sir?" Anna redet sich in Rage: "Ich weiß nicht, irgendetwas an diesem Satz fängt an, mich zu nerven. Es ist so, wie wenn ich höre, dass Ehemänner sagen, sie wollen bei den Kindern 'aushelfen'. Dabei sind es zwei berufstätige Eltern!"
"Ich bin die kinderlose Katzenlady"
Allzu oft scheint es sie zu kitzeln, ihre Meinung dazu bei ihren Freundinnen, die Mütter sind, kundzutun. Doch dann stoppe sie das Gefühl, sich nicht ungefragt einmischen zu wollen. "Ich möchte immer etwas sagen, und dann denke ich einfach: 'Nun, ich bin die kinderlose Katzenlady. Ich werde nichts sagen.'" Ein kleiner Seitenhieb an US-Präsident Donald Trumps, 78, aktuellen Vizekandidaten um das Rennen zum Einzug ins Weiße Haus. Der Republikaner J.D. Vance, 40, hatte Anfang des Jahres führende Frauen der demokratischen Partei, unter anderem US-Vizepräsidentin Kamala Harris, 59, attackiert und sie als "kinderlose Katzenladys" bezeichnet, die "den Rest des Landes unglücklich machen wollen".
Achtung, Cat Content! Stars und ihre Katzen (1061984)
Kurz darauf bezog Kendrick im Gespräch mit dem "Guardian" zu den unsäglichen Aussagen des Politikers Stellung: "Ich denke nie darüber nach, Kinder zu haben, also verbringe ich wohl genauso wenig Zeit damit, darüber nachzudenken, das als Waffe einzusetzen." Dann verriet sie augenzwinkernd, dass sie tatsächlich erst kurz zuvor eine Katze adoptiert habe – und angesichts der Verantwortung kurz ins Grübeln kam: "Warum sollte mir jemand ein Kind anvertrauen?"
Verwendete Quellen: Anna Kendrick "Scrappy Little Nobody", theflowspace.com, theguardian.co.uk