Demi Moores Oscar-Niederlage: Wurde sie um ihren Oscar betrogen?
Demi Moore musste sich in der Oscar-Nacht Mikey Madison geschlagen geben - im Netz sprechen Kinofans von einem "Raub" an der Schauspielerin.
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Demi Moore musste sich in der Oscar-Nacht Mikey Madison geschlagen geben - im Netz sprechen Kinofans von einem "Raub" an der Schauspielerin.
Aus der Traum: In ihrer mehr als 40-jährigen Hollywood-Karriere hatte Demi Moore, 62, noch nie eine Chance auf einen Oscar gehabt. Dieses Jahr aber galt sie als Favoritin. Für ihre Rolle hatte Moore in den letzten Wochen bereits den Golden Globe, den Critics' Choice Movie Award und den Screen Actors Guild Award erhalten. Die Oscar-Sensation schien damit bereits perfekt. Doch dann kam die Realität. Statt Demi Moore stand am Sonntagabend "Anora"-Darstellerin Mikey Madison, 25, auf der Bühne und durfte ihre Dankesrede für die Auszeichnung halten.
Nun steht die Frage im Raum: Hat Madison einfach die bessere Performance abgeliefert - oder hat Hollywood ein Problem mit älteren Frauen, die Moore bereits als "Popcorn-Darstellerin" abgestempelt hat? Von letzterem jedenfalls gehen zahlreiche Moore-Unterstützer in den sozialen Netzwerken aus. Auf X, Instagram, Reddit und in den Kommentarspalten sämtlicher Artikel ist der Protest groß. Besonders, weil sich Moores Film "The Substance" genau um dieses Thema dreht: Der Schönheits- und Jugendwahn, dem Frauen im Patriarchat und besonders in Hollywood unterworfen sind. Dass Moore nun ausgerechnet gegen eine 25-jährige Newcomerin verloren hat, hat auf X bereits den Hashtag #robbed (zu deutsch: "beraubt") ins Leben gerufen.
"Das ist im Grunde der Plot von 'The Substance'"
"Demi Moore, die gegen Mikey Madison verliert, ist im Grunde der Plot von 'The Substance'", kommentiert etwa ein User auf X. Ein anderer schreibt: "Die Ironie. 'The Substance' ist buchstäblich das, was Demi Moore heute Nacht erleben musste." Ein weiterer nimmt denselben Punkt auf: "Das ist ein eklatanter Schlag ins Gesicht einer Schauspielerin, die die mutigste Leistung ihrer Karriere ablieferte, indem sie eine alternde Schauspielerin spielte, die verzweifelt versucht, ihren Ruhm wiederzuerlangen."
In einem anderen Tweet heißt es: "Hollywood, das eine junge weibliche Schauspielerin belohnt, während es unglaubliche Veteraninnen (Fernanda Torres oder Demi Moore) ignoriert, ist der Grund dafür, warum Filme wie 'The Substance' in unserer Gesellschaft wichtig sind." An anderer Stelle wird der Preis an Madison sarkastisch als Werbeaktion für "The Substance" eingeordnet. Viele User kündigen auch an, nun "fertig" mit den Oscars zu sein.
Auf Reddit ist bereits ein eigener Strang für die Diskussion um den "Oscar-Raub" von Demi Moore eingerichtet worden. Im beliebtesten Kommentar heißt es: "Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Demi in dem Film durch eine jüngere, sexualisierte Version von sich selbst ersetzt wird und die Academy den Preis jetzt an eine jüngere Schauspielerin in einer sexualisierten Rolle vergeben hat."
Ausgerechnet mit der Rolle einer Stripperin
Eine weitere Ebene erhält die Diskussion durch die Tatsache, dass Moores Rolle in "Striptease" in den Neunzigern als skandalös und vulgär angesehen wurde und die Schauspielerin damit auch. Nun allerdings gewann Madison "ihren" Preis auch noch mit der Darstellung einer Stripperin. Ein Tweet stellt die Reaktionen auf die beiden Filme gegenüber: "1995, Demi Moore spielte eine Stripperin: 'vulgär', 'objektifizierend'. 2025, Mikey Madison spielt eine Stripperin: 'innovativ', 'mutig', 'kühn'."
Im Body-Horror-Film "The Substance" nimmt Moore angesichts ihres verblassenden Ruhms eine Substanz ein, die vorübergehend eine jüngere, bessere Version von ihr erschafft - und die ihre ältere Version schließlich aus ihrem Leben drängen will. In "Anora" spielt Madison eine Sexarbeiterin, die sich in einen russischen Oligarchen verliebt.