Prinz Robert von Luxemburg: "Furchtbar tragisch!" Prinz Robert von Luxemburg über seltene Krankheit seines Sohnes
Prinz Robert von Luxemburg kämpft gemeinsam mit seiner Familie und einer Stiftung gegen die seltene Krankheit PolG. Eine Mutation, die auch seinem Sohn Prinz Frederik das Leben schwer macht.

Prinz Robert von Luxemburg kämpft gemeinsam mit seiner Familie und einer Stiftung gegen die seltene Krankheit PolG. Eine Mutation, die auch seinem Sohn Prinz Frederik das Leben schwer macht.
Erst kürzlich wurde in der Familie von Prinz Robert von Luxemburg, 56, noch ausgelassen gefeiert. Im Januar dieses Jahres feierte Prinzessin Charlotte von Nassau, 29, und ihr Partner Mansour Shakarchi eine traumhafte Winterhochzeit. Doch nun lenkt der Familienvater den Fokus auf ein anderes Familienmitglied und damit auf ein ernstes Thema. Prinz Frederik, 24, leidet an einer seltenen Krankheit, einer PolG-Mutation.
Prinz Robert von Luxemburg spricht über die seltene Krankheit seines Sohnes
In einem ausführlichen Interview mit "Luxemburger Wort" spricht Prinz Robert über die Arbeit seiner Stiftung, die sich primär auf die Erforschung der Krankheit und der Suche nach einem Heilmittel konzentriert. Doch er gibt auch sehr private Einblicke in das Leben seines Sohnes und der Familie. Schließlich ist sein Sohn nicht nur Patient, sondern auch Mitbegründer der Stiftung und leistet gemeinsam mit seinen beiden Schwestern einen wichtigen Beitrag. Doch bis es zur Gründung der Stiftung kam, legte die Familie einen schweren Weg zurück. Bereits als kleines Kind habe Prinz Frederik erste Anzeichen seiner Krankheit gezeigt. "Aber wir waren damals nicht in der Lage, sie zu deuten. Frederik hat zum Beispiel viel mehr geschlafen als seine Geschwister. Aber da es bereits unser drittes Kind war, hat man sich als Eltern auch ein wenig gefreut, dass man zur Abwechslung mal ein Baby hat, das schläft, während die anderen am Herumrennen waren", beschreibt der 56-Jährige die ersten Jahre.
"Später kamen Balance- und Koordinationsprobleme hinzu. Er verlor zunehmend an Kraft und war häufig krank. Wir waren verzweifelt und hatten lange keine Ahnung, was mit ihm los war." 2016 bekam der heute 24-Jährige dann die Diagnose: PolG-Mutation, eine seltene mitochondriale Krankheit. Sechs Jahre später gründete die Familie die Stiftung und sorgte mit einem ersten Spendenauftakt und dem Verkauf seltener Weine für erste Aufmerksamkeit für die Erkrankung des Sohnes, die in der breiten Bevölkerung eher unbekannt ist. Ein Grund, warum sich die Familienmitglieder für die Arbeit mit ihrer Stiftung entschieden haben, erklärt Prinz Robert mit ihrer privilegierten Situation.
Die Diagnose sei "furchtbar tragisch" für den Teenager gewesen
"Unsere Familie hatte den großen Vorteil, dass mein Schwiegervater vor seiner Pensionierung als Professor und Chirurg am Massachusetts General Hospital in Boston, einem der größten Krankenhäuser in den USA, tätig war, sodass wir leichteren Zugang in die Welt der Medizin hatten. Deshalb konnte bei Frederik auch vergleichsweise schnell eine Diagnose gestellt werden. (...) Wobei wir natürlich in einer sehr privilegierten Lage waren." Für Prinz Frederik, der zum Zeitpunkt der Diagnose noch ein Teenager war, sei es "natürlich furchtbar tragisch" gewesen. "Alle deine Freunde fangen an auszugehen und die Welt zu entdecken, und du selbst bist ans Bett gefesselt, während du die Kontrolle über deinen Körper verlierst. Seit einer Weile kann Prinz Frederik auch nicht mehr selbstständig essen." Seitdem ist er auf künstliche Ernährung angewiesen.
Prinz Frederik bringt sich trotz seines harten Schicksals in die Stiftungsarbeit ein
Doch dank seines positiven, starken Charakters habe er einen Weg gefunden, aus seiner Situation das Beste zu machen. Zu Beginn der Stiftungsgründung habe er "sich zum Beispiel um die Entwicklung unserer Logos und das Design der Website gekümmert." Inzwischen hat er sogar eine Kollektion an Kleidung entworfen, die auf die Stiftung aufmerksam macht und sogar von Stars und Influencer:innen getragen wird. Worauf er sich dabei stets verlassen kann: auf die Unterstützung seiner Familie: "Wir kämpfen gemeinsam gegen diese Krankheit", versichert Prinz Robert.
Prinz Robert von Luxemburg ist der Cousin von Großherzog Henri von Luxemburg, 69. Der auf Schloss Fischbach geborene Enkel von Großherzogin Charlotte, †89, lebt mit Ehefrau Prinzessin Julie de Nassau und den Kindern Prinzessin Charlotte, Prinz Alexander, 27, und Prinz Frederik in der Schweiz.
Verwendete Quelle: wort.lu