So viel habe ich noch nie geweint: Dieser Kinofilm hat meine Erwartungen übertroffen
Seit dem 13. Februar 2025 läuft "Wunderschöner" in den Kinos. Warum ihr euch den Film unbedingt ansehen solltet – und das auch bei einem Date – erfahrt ihr in unserer Kritik.
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Seit dem 13. Februar 2025 läuft „Wunderschöner“ in den Kinos. Warum ihr euch den Film unbedingt ansehen solltet – und das auch bei einem Date – erfahrt ihr in unserer Kritik.
2022 eroberte Karoline Herfurth mit ihrem Film „Wunderschön“ binnen kürzester Zeit die Spitze der deutschen Kinocharts. Heute, am 13. Februar 2025, startet mit „Wunderschöner“ der zweite Teil in den Kinos. Neben uns bereits bekannten Charakteren wie Sonja (Karoline Herfurth), Vicky (Nora Tschirner) sowie Julie (Emilia Schüle), bekommen wir in der Fortsetzung auch neue spannende Figuren zu sehen.
Allen voran Nadine (Anneke Kim Sanau), eine High-Society-Lady, die plötzlich gezwungen ist, sich mit dem Thema Prostitution auseinanderzusetzen und ihren Blick auf das Gewerbe und Frauen zu verändern. Aber auch ihre Tochter Lilly (Emilia Packard) muss einsehen, dass ihr Weltbild in Bezug auf Frauen und deren Selbstbestimmung nicht unbedingt der Realität entspricht.
Wie schon im ersten Teil hält Karoline Herfurth auch in „Wunderschöner“ unserer Gesellschaft den Spiegel vor und macht für alle sichtbar, mit welchen Problemen und Herausforderungen Frauen heutzutage noch immer konfrontiert sind.
Mehr als ein Frauenfilm: „Wunderschöner“ spricht unbequeme Wahrheiten aus
Da mich bereits „Wunderschön“ mehr als begeistert und auch emotional berührt hatte, waren meine Erwartungen an die Fortsetzung ziemlich hoch. Umso mehr freut es mich, dass diese nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen wurden. Wieder einmal ist es Karoline Herfurth gelungen, nicht nur einen tollen Cast zusammenzustellen, der mit seinem schauspielerischen Talent überzeugt, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen, wie Body Positivity, Feminismus, Me Too als auch Misogynie mit viel Feingefühl realistisch, emotional aber auch differenziert für die Kinoleinwand aufzubereiten.
Einen ersten Eindruck von Karoline Herfurths neuem Film könnt ihr durch diesen Trailer gewinnen:
Gerade wegen dieser Themen ist „Wunderschöner“ kein seichter Frauenfilm – ganz im Gegenteil. Die Fortsetzung geht noch tiefer und ist damit durchaus härterer Tobak als der Vorgänger. So werden unter anderem die Schattenseiten der Prostitution belichtet, aber auch thematisiert, dass, obwohl viele Frauen glauben, sie seien heutzutage so frei wie noch nie und dürften über ihren Körper selbst bestimmen, eben das nach wie vor nicht der Fall ist. Von Kommunikationsproblemen in einer Beziehung, über Fehlverhalten beim Dating (Ghosting), bis hin zu sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz als auch internalisierte Misogynie ist in der Fortsetzung alles zu sehen. Dabei wirkt es keineswegs erzwungen und so, als wolle man mit dem Finger auf eine bestimmte Personengruppe im Allgemeinen zeigen und Männer verteufeln. Ein Grund, weshalb ich finde, dass „Wunderschöner“ der perfekte Film für ein Date ist. Denn die Reaktion des womöglich zukünftigen Partners auf all diese Themen dürfte viel über dessen Einstellung zu Frauen aussagen – der ultimative Tauglichkeitstest also.
„Wunderschöner“: Für mich schon jetzt der wohl beste Film des Jahres
Neben all diesen schwer verdaulichen Themen, die in mir ein Gefühl von Traurigkeit und Wut ausgelöst haben und auch mitverantwortlich dafür waren, dass mir nahezu durchgehend die Tränen in die Augen gestiegen sind (ich glaube, so viel habe ich bei einem Film schon lange nicht mehr geweint), gab es natürlich auch schöne Momente, die für Leichtigkeit und das ein oder andere Schmunzeln gesorgt haben. Ebenso gibt einem der Film trotz der aktuellen Lage (wir leben nach wie vor in einem Patriarchat) auch ein wenig Hoffnung und Lichtblicke, denn er zeigt auf, was der Mut, für sich einzustehen, seine Stimme hörbar zu machen, aber auch seine Fehler einzusehen, bewirken kann. „Wunderschöner“ lässt einen demnach eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle durchleben und ist für mich daher schon jetzt der wohl beste Film des Jahres.
Ich bin fest davon überzeugt, dass jede Frau und auch jedes Mädchen sich in mindestens einem der Charaktere oder einer Situation, wenn vielleicht auch abgewandelt, wiederfindet. Wer schon „Wunderschön“ und auch die Realverfilmung „Barbie“ und deren Botschaft mochte, wird „Wunderschöner“ garantiert lieben.
Ein kleines persönliches Highlight des Films möchte ich zum Schluss noch erwähnen: Wer wie ich Fan von Billie Eilish, insbesondere ihres aktuellen Albums ist, welches durchaus einen Grammy verdient hätte, darf sich freuen. Denn in „Wunderschöner“ ist Billies Song „Skinny“ in voller Länge zu hören, welcher meiner Meinung nach perfekt zur Stimmung der gezeigten Szenen als auch dem Film sowie den behandelten Themen passt. Ein Garant für Tränen!
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