Henry Cavill als James Bond? Geleaktes Testvideo zeigt, warum er nicht 007-tauglich ist

Das Bewerbungsvideo von Henry Cavill für „Casino Royale“ ist online geleakt. Bond-Fans zeigen sich allerdings alles andere als begeistert von der Performance.

Feb 10, 2025 - 15:48
 0  0
Henry Cavill als James Bond? Geleaktes Testvideo zeigt, warum er nicht 007-tauglich ist

Das Bewerbungsvideo von Henry Cavill für „Casino Royale“ ist online geleakt. Bond-Fans zeigen sich allerdings alles andere als begeistert von der Performance.

Die gesamte (Film-)Welt rätselt auch über drei Jahre nach Daniel Craigs Abschiedsvorstellung als James Bond in „Keine Zeit zu sterben“ darüber, wer seine Nachfolge als Agent Seiner Majestät antreten wird. Das ist eine sehr lange Zeit, die es nicht leicht macht, die Zahl der geeigneten Kandidaten einzugrenzen – weder für die Verantwortlichen noch für die Fans. Bei deutlich über 20 Namen, die seither die Runde gemacht haben, sind einige allein schon aufgrund ihres Alters aus dem Rennen. Barbara Broccoli und Michael G. Wilson von Eon Productions haben bereits grob umrissen, wie sie sich die nächste Doppelnull vorstellen: Mitte oder Ende 30, männlich und vor allem weiterhin britisch. Alles andere komme auf den jeweiligen Kandidaten an.

Einer, der sich über eine ziemlich lange Zeit zumindest ganz oben auf der Wunschliste der Fans befand, ist Henry Cavill. Abgesehen davon, dass der mittlerweile 41-Jährige aus oben genannten Gründen potenziell bereits aus dem Rennen sein könnte, verfügte er über gewisse Vorschusslorbeeren. So war es Regisseur Martin Campbell, der Cavill in den höchsten Tönen lobte und das Potenzial zum Bond-Darsteller aussprach. Er muss es wissen, verhalf er doch Daniel Craig mit „Casino Royale“ und dessen Vorgänger Pierce Brosnan mit „Goldeneye“ zu einem Traumstart in die Welt der Spionage.

Cavill hatte sich für „Casino Royale“ im Casting-Prozess befunden und sei nur aufgrund seines Alters gescheitert, verriet Campbell im Gespräch mit Express UK. Cavill war damals gerade einmal 22 Jahre alt:

„Er sah beim Vorsprechen fantastisch aus. Seine schauspielerische Leistung war großartig. Und wissen Sie, wenn es Daniel [Craig] nicht gegeben hätte, wäre Henry [Cavill] ein hervorragender Bond gewesen. Er sah großartig aus, er war in guter körperlicher Verfassung… sehr gut aussehend, sehr kantig. Er sah damals nur ein wenig zu jung aus.“

Welch eine Ironie, dass Cavill damals zu jung war und nun möglicherweise zu alt ist, um als James Bond in Betracht gezogen werden zu können. Immerhin muss der nächste Darsteller in der Lage sein, drei oder vier Filme über einen wahrscheinlichen Zeitraum von bis zu zehn Jahren zu drehen. Craig war 38, als er den Zuschlag erhielt, laut Campbell war das fast schon zu alt. Wenigstens kann Cavill von sich behaupten, wirklich großartige Chancen gehabt zu haben. Mit welcher Darbietung er das Team um Campbell begeistern konnte, können Fans jetzt auf YouTube sehen. Da wurde jüngst das Testvideo geleakt, in dem Cavill, so wie alle acht Kandidaten aus dem engeren Kreis, eine Szene aus „Goldeneye“ nachspielt:

Wer auch immer die Lizenz zum Töten erhält, wird sich als Bond den Vergleich mit seinen Vorgängern gefallen lassen müssen. Keine einfache Sache für das eigene Ego. Allein hier muss der nächste Darsteller ein dickes Fell entwickeln. Allerdings tendiert jede Generation dazu, ihren jeweils aktuellen Darsteller zu favorisieren. Wir zeigen euch im Clip die drei derzeitigen Top-Kandidaten auf diese Rolle:

Fans sind nicht wirklich überzeugt von Henry Cavill als James Bond – zu Recht

Selbstverständlich muss man sich vor Augen halten, dass ein Casting-Prozess und die darin gezeigte Darbietung noch lange keinem „Endprodukt“ gleichkommt. Tatsächlich ist es ziemlich selten, dass jemand schon beim Casting derart vollkommen spielt, dass die Person vom Fleck weg engagiert wird. In der Regel gilt es, Eckpunkte zu finden, die das geeignete Fundament für das gesuchte Profil erkennen lassen. Erst danach kann gemeinsam die Rolle ausgearbeitet werden. Schaut man sich derartige Bewerbungsvideos an, darf man keine vollkommenen Darbietungen erwarten.

Dennoch muss ich mit einem gewissen Bedauern sagen, dass Cavill für mich sogar hinter dem bei jedem Satz schmatzenden Antony Starr zurückfällt. Nicht nur hier, sondern auch in Cavills gesamter Filmografie kann man erkennen, dass es ihm an der nötigen Charakteristik mangelt, die James Bond ausmacht. Der Charme des britischen Agenten kommt nur deswegen so stark zum Tragen, weil sich dahinter ein gerissenes und berechnendes Wesen verbirgt, das eiskalt abdrücken und danach einen Martini genießen kann – geschüttelt, nicht gerührt. Das steckt nicht in Cavill. Und das sehen auch zahlreiche Fans auf Reddit so:

„Wetten, er ging danach nach Hause und hat sich sofort in ‚World of Warcraft‘ gestürzt.“

„Ich sehe, wieso er die Rolle nicht erhalten hat.“

„Es sieht so aus, als hätte er die Rolle an- und ausgeschaltet, statt im Charakter zu verbleiben und die Rolle auszufüllen. Drückt auf den Pausenknopf, wartet auf seinen Einsatz, nur um dann zu zeigen, dass er nicht weiß, wo er sich in einem bestimmten Moment befinden soll.“

„Nicht schwer zu erkennen, weshalb sie sich gegen ihn entschieden haben. Er ist hölzern und es mangelt ihm an Charisma. Er liest im Grunde bloß den Text ab, anstatt ihn wirklich mit Hingabe vorzutragen.“

„Ich liebe [Henry Cavill], aber das wirkt unfassbar hölzern und er lässt jeglichen Charme vermissen. Ich frage mich, ob die Anweisung lautete, emotionslos zu spielen.“

„Nun, er lässt Daniel Craig wie einen zehnfachen Oscar-Gewinner aussehen.“

Der Bond-Rolle am nächsten kam Cavill mit der launigen Actionkomödie „Codename U.N.C.L.E.“, die ihr über Amazon digital leihen und kaufen könnt.

Ihr liebt alle Bond-Filme und jeden einzelnen Darsteller? Dann ist dieses knifflige 007-Quiz genau für euch geschaffen. Beweist uns eurer Wissen: