Marlene Lufen : Marlene Lufen weint im Podcast über ihre demenzkranke Mutter

Marlene Lufen spricht sehr offen über ihre Gefühlswelt. Dazu nutzt sie vor allem ihren Podcast, um anderen auch Mut zum machen. In der aktuellen Folge führt sie ein sehr privates Gespräch mit ihrer Schwester, in welchem es vor allem um die Demenzerkrankung ihrer Mutter geht. 

Nov 19, 2024 - 10:46
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Marlene Lufen : Marlene Lufen weint im Podcast über ihre demenzkranke Mutter

Marlene Lufen spricht sehr offen über ihre Gefühlswelt. Dazu nutzt sie vor allem ihren Podcast, um anderen auch Mut zum machen. In der aktuellen Folge führt sie ein sehr privates Gespräch mit ihrer Schwester, in welchem es vor allem um die Demenzerkrankung ihrer Mutter geht. 

"Das schreitet einfach fort, da können wir machen, was wir wollen", erklärt Marlene Lufen, 53, eine Diagnose, die viele Menschen Angst macht: Demenz. Wenn eine geliebte Person erkrankt, ist das für alle Angehörigen schwierig. Das Familienmitglied verändert sich und das Leben wird vor neue Herausforderungen gestellt. Die Moderatorin und ihre Schwester Nadja erleben das gerade bei ihrer Mutter. Diese bekam vor rund acht Jahren die Diagnose Alzheimer. 

In ihrem Podcast "M wie Marlene – wie gelingt das Leben" spricht die Moderatorin mit ihrer Schwester über den Umgang mit der Krankheit und wird dabei von ihren eigenen Gefühlen überwältigt. 

Marlene Lufen über die Demenzerkrankung ihrer Mutter

"Es gab ein paar Schlüsselmomente", erklärt die 53-Jährige im Gespräch über die ersten Anzeichen. Das seien Momente gewesen wie, dass sie häufig die gleichen Geschichten erzählt habe und sie sei irgendwann nicht mehr alleine rausgegangen. Ihre Schwester glaubt dabei sogar, dass ihre Mutter es schon vorher gespürt habe, jedoch nur "den Schein" bewahren wollte. Die Diagnose folgte dann im Charité in Berlin. Als ihre Mutter eine Uhr aufzeichnen sollte, malte sie diese "verkehrt herum". 

"Dann hat sie uns ja ganz oft angerufen, ganz oft geschrieben. Wir haben manchmal 50-60 verzweifelte Nachrichten am Tag bekommen. Ich war manchmal einen ganzen Tag damit beschäftigt, sie zu beruhigen", erinnert sich die Podcasterin. Für die Familie kein leichtes Unterfangen.

"Ich habe mich elend gefühlt"

Es ist die Suche nach der richtigen Pflegeeinrichtung, die sie auch immer wieder an ihre Grenzen gebracht haben, bis sie schließlich den richtigen Ort für sie gefunden haben. "Da ist sie eigentlich angekommen", stellen die beiden fest. Die ersten 12 Monaten seien dabei besonders schwierig gewesen und ihre Mutter habe sich in der Pflege ausgeschlossen gefühlt. Ein schweres Laster für die Schwestern, denn das Leben der eigenen Mutter umzukrempeln und dann die Wohnung auszuräumen sei sehr hart gewesen. Die Vorstellung, dass sie sich alleine fühlt, sorgt auch im Podcast wieder für Tränen.

Mit bröckelnder Stimme erklärt Marlene Lufen: "Das auszuloten wie viel Zeit kann man seiner Mutter freimachen, schenken. Ich genieße auch immer die Zeit, aber wir haben auch unseren Beruf [...] Du hast ja auch noch andere Dinge, die du auch wuppen musst [...] Und trotzdem habe ich manchmal Phasen gehabt, wo ich mich so elend gefühlt habe, wo ich nicht bei ihr sein konnte." Es sind tiefe Einblicke, in ein Krankheitsbild, das nicht nur die betroffene Person selbst belastet, sondern auch alle in ihrem Umfeld. Der Rückhalt der eigenen Schwester und in der Familie ist in solchen Zeiten der größte Trost. "Du kannst es nur noch akzeptieren", lautet dabei das Fazit der Moderatorin und dabei trotzdem nicht die Nähe zur eigenen Mutter zu verlieren. 

Verwendete Quelle: Podcast "M wie Marlene – wie gelingt das Leben"