Nicole Kidman : Endlich zeigt Nicole Kidman Gefühle

Weg mit dem emotionalen Schutzpanzer! Nicole Kidman hat genug vom Image der Eiskönigin und erfindet sich neu. Beruflich und privat.

Sie will alles spüren, den tiefsten Schmerz, die größte Freude, Liebe, Leid, Lust, einfach alles. "Emotionale Landschaften entdecken", so bezeichnet Nicole Kidman, 57, es, wenn sie das Leben mit all seinen Facetten spürt. "Ich schrecke vor nichts zurück, egal wie außergewöhnlich, bizarr, seltsam oder tief diese Gefühle sind", sagt die Schauspielerin. Sie spricht dabei über ihre Rollen und weiß sehr wohl, dass jedes Wort genauso auch auf sie privat zutrifft. 

Nicole Kidman: Ihr Hollywood-Image zeigt nicht die Wahrheit

Viel zu lange galt sie als Eiskönigin Hollywoods: kühl und kontrolliert, und, ja, dadurch auch ein bisschen unsympathisch. Ein Image, das schon geprägt wurde, als sie bis 2001 elf Jahre lang mit Scientology- Mitglied Tom Cruise verheiratet war und stets schüchtern, mit gesenktem Blick, neben ihm stand.

Dass sie gar nicht mehr so unnahbar ist, das realisieren ihre Fans erst nach und nach. Etwa, wenn Kidman öffentlich um ihre geliebte Mutter trauert, aber auch bei den Olympischen Spielen in Paris, wenn sie jubelnd von ihrem Sitz aufspringt, oder in Los Angeles mit Tränen in den Augen den Preis für ihr Lebenswerk entgegennimmt und auf dem roten Teppich neben Ehemann Keith Urban, 56, ersmals auch die beiden Töchter Sunday Rose, 16, und Faith, 13, an der Seite hat. "Ich habe ein sehr erfülltes Leben mit Menschen, die ich liebe. Ich bin eine Ehefrau, Freundin, Schwester, Tante", sagt Kidman, hält kurz inne und fährt fort: "Ich habe sehr tiefe Beziehungen. Das ist der Sinn des Lebens." 

Der Erfolg lässt nicht nach

Äußerlich wirkt die Schauspielerin immer noch unnahbar, wenn sie das sagt. Das liegt vielleicht an der Stirn, die kein Runzeln zulässt, an der perfekten Fassade. Dahinter aber hat sie sich in den vergangenen neu erfunden, hat sich in Tennessee ein Leben aufgebaut, das sie fernab von Hollywood im wahrsten Sinn erdet. Auf einer Farm, mitten in der Natur, mit Tieren, die sie brauchen, und Menschen, die sie lieben. Nun, mit bald 60, ist sie nicht nur privat so glücklich wie nie, sondern auch beruflich gefragt wie selten zuvor. Ob der Netflix-Erfolg "Ein neuer Sommer", in dem sie eine perfektionistische Mutter spielt, oder das Erotik-Drama "Babygirl", in dem sie einem Teenager verfällt – allein dieses Jahr laufen auf den Streaming- Portalen jede Menge ihrer Serien und Filme.

Oft spielt sie darin nicht nur die Hauptrolle, sondern schreibt mit an den Drehbüchern, führt Regie und produziert. Charaktere zu erfinden, die geheimnisvoll sind, seltsam und subtil, das hat sie zu ihrem Markenzeichen gemacht. Privat aber gibt sie derweil immer mehr von sich preis und teilt nicht nur die strahlen­den Momente.

Nicole Kidman: Privat musste sie einen schweren Verlust ertragen

Als Anfang des Monats ihre geliebte Mutter Janelle Ann mit 84 Jahren starb, stand Kidman gerade vor einem ihrer größten Triumphe. Statt aber am Abend bei den Filmfestspielen in Venedig den Preis als Beste Haupt­darstellerin für ihre Rolle in "Babygirl“ entgegenzunehmen, reiste sie zu ihrer Familie nach Australien, trauerte mit Schwester Antonia, 54, und postete auf Instagram alte Fotos, die sie mit ihrer Mutter, die zugleich eine ihrer engsten Vertrauten war, zeigten.

Der Verlust ist unfassbar hartfür Kidman, und doch liegt darin auch eine Chance. Erstmals nach 17 Jahren haben ihre Adoptivkinder Isabella, 31, und Connor, 29, aus der Ehe mit Cruise wieder Kontakt zu ihr aufgenommen. Mit einem rührendem Brief, der bei Nicole alte Wunden aufreißt. Doch die ist bereit für große Gefühle.

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