"With Love: Schöne Ästhetik, null Tiefe
Mit Liebe gemacht? In "With Love, Meghan" lädt Herzogin Meghan in ihre Küche ein. Was bleibt nach acht Folgen wirklich hängen?

Mit Liebe gemacht? In "With Love, Meghan" lädt Herzogin Meghan in ihre Küche ein. Was bleibt nach acht Folgen wirklich hängen?
Seit 4. März ist Herzogin Meghans, 43, neue Lifestyle-Show "With Love, Meghan" bei Netflix verfügbar. In acht Folgen à rund 35 Minuten teilt die Ehefrau von Prinz Harry, 40, ihre Lieblingsrezepte, stellt DIY-Ideen vor und kocht mit prominenten Gästen. Dabei gibt sie immer wieder kleine Einblicke in ihre Kindheit, ihre Freundschaften und ihr Leben mit Harry und den gemeinsamen Kindern.
Kulinarische Plauderrunden mit prominenten Gästen
In der ersten Folge erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, dass Meghan seit einiger Zeit eigene Bienen hält und Honig produziert. Sie zeigt, wie sie Gäste mit selbstgemachtem Badesalz und Trüffelpopcorn verwöhnt. Gemeinsam mit Make-up-Artist Daniel Martin kocht sie One-Pot-Pasta mit Kirschtomaten und Rucola, gießt Kerzen aus Bienenwachs und backt Zitronen-Honig-Kuchen - eine Hommage an die Hochzeitstorte, die 2018 bei Harry und Meghans Hochzeit aufgetischt wurde.
In Folge zwei besucht Schauspielerin Mindy Kaling, 45, Meghan zum Frühstück. Es gibt Frittata, Joghurt-Parfait mit hausgemachter Aprikosenmarmelade und Basteltipps für Kindergeburtstage. Beim gemeinsamen Snack-Vorbereiten erzählt Meghan, dass sie ein "Schlüsselkind" war und oft Fast Food vor dem Fernseher gegessen habe. Als Mindy Kaling sie "Meghan Markle" nennt, korrigiert Meghan und erklärt: "Ich bin jetzt Sussex. Wenn man Kinder hat, will man seinen Namen einfach mit seinen Kindern teilen. Das ist unser Familienname."
Mit Profikoch Roy Choi bereitet Meghan in Folge drei koreanisches Fried Chicken und Wassermelonen-Kimchi zu, während sie von ihrem Job in einem Donut-Shop erzählt. In der vierten Folge geht es mit Delfina Figueras, der Ehefrau von Harrys Polofreund Nacho Figueras, zu einem Picknick - inklusive selbstgebackener Focaccia, Pasta mit Erbsen und Charcuterie-Brett. Im Gespräch mit der Argentinierin beweist Meghan einmal mehr ihre Spanisch-Skills. Außerdem teilt sie das Rezept für ihre berühmte Himbeer-Marmelade - Himbeeren, Zucker, kochen - und backt ihre eigenen Hunde-Leckerlis.
In weiteren Episoden empfängt Meghan Freundinnen zum Lunch mit Branzino in Salzkruste, veranstaltet einen mexikanischen Spieleabend mit Kochbananen-Chips mit Profikoch Ramon Velazquez und kreiert einen "Erntekorb" aus ihrem Garten. Das Finale dreht sich um den Launch ihrer Lifestyle-Marke "As Ever", den sie mit Hilfe von Gastronomin Alice Waters vorbereitet - samt Brunch und Besuch im Hühnerstall, "Archie's Chicken Inn". Wer auf einen Auftritt von Prinz Harry gehofft hat, muss bis zur allerletzten Szene warten: Dort lobt er Meghan mit einem knappen "Du hast einen großartigen Job gemacht" und gibt ihr einen kurzen Kuss.
Fazit: Ästhetisch ansprechend, aber wenig authentisch
Zur nächsten Martha Stewart wird Meghan durch "With Love, Meghan" sicherlich nicht. Sie kocht Pasta mit Kirschtomaten und Parmesan, bestreicht Toastbrot mit Frischkäse und Gurken, bereitet Avocado-Toast mit Spiegelei oder Frittata in der Pfanne zu - dafür hätte auch ein hübscher Instagram-Account gereicht. Social-Media-User werfen ihr bereits vor, einige der Rezepte von Foodbloggern geklaut zu haben. Generell fühlt sich die Serie an wie eine Hochglanz-Version von Pinterest in Bewegtbild. Interessanter sind die Episoden, in denen Meghan professionelle Köche zu Gast hat.
Dass "With Love, Meghan" nicht im eigenen Haus der Sussexes in Montecito gedreht wurde, sondern Meghan in einer fremden Küche steht, merkt man der Serie an. Viele Konversationen mit ihren Freunden bzw. Gästen fühlen sich steif und gestellt an, ständig geht es darum, ihren Gästen eine "Hotel-Erfahrung" zu bieten - auch wenn sie eigentlich nur für den Nachmittag zu Besuch sind.
"With Love, Meghan" ist das vierte Projekt, das Harry und Meghan im Rahmen ihres Millionen-Deals bei Netflix veröffentlicht haben. Während die Serie zwar deutlich spannender ist als zuletzt Harrys Polo-Doku, hat die Herzogin mit der Serie das Rad nicht neu erfunden und kommt erst recht nicht an "Harry & Meghan" heran.
"With Love, Meghan" ist zwar visuell schön anzusehen und Meghan kommt größtenteils durchaus sympathisch herüber, aber es fehlt an Authentizität. Meghans Lifestyle wirkt unerreichbar und abgehoben, wer auf Inspiration oder innovative Rezepte gehofft hat, wird enttäuscht. Am Ende fühlt sich die Show weniger wie ein persönliches Herzensprojekt an - sondern eher wie eine überlange Werbesendung für ihre neue Lifestyle-Marke "As Ever". "With Love" oder doch eher "With Marketing"?